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merrefektorium mit der Nordseite des Schlosses parallel lief, bildete der Schloßhof ein länglichtes Viereck; der Rückwand des Schlosses gegenüber, an die Südwand des Sommerrefektoriums sich anlehnend, sprudelte ein schöner Röhrenbrunnen *). Die einzelnen Gemächer des Schlosses hatten reich bemalte, mit schönen Schlußsteinen verzierte Rippengewölbe und zeichneten sich ebenso durch geschmackvolle Raminmäntel aus. Liner der vielen Säle des Schlosses, ein Tanzsaal, hing in einem Schraubwerk, daher der „hängende Saal" 2) genannt; derselbe soll, wenn auch nur eine einzelne Person mit dem Fuß auf den Boden trat, in eine schwingende Bewegung haben versetzt werden können. Da dieses Schloß nur ab und zu von den Herzogen benützt wurde und ohnehin Raum genug hatte, so wurde ein Teil desselben dem jeweiligen evangelischen Abt oder Prälaten als Amtswohnung angewiesen. Unter der Rlostermauer, angesichts der Front des Schlosses zog sich (vgl. die Rlar- kungskarte von (725) „des Herrn Prälaten Zmengarten" hin und unter dem Vstgiebel des Schlosses tummelten sich, solange noch eine Rlosterschule bestand, die Rlosterstudenten in den Zwischenpausen des Unterrichts auf dem dortigen Steinpflaster umher. Zwischen dem Schloß und der Rüferei (dem jetzigen Schulhaus) befand sich ein Thorbogen.
III. Geschichte der Zerstörung des Klosters. Erneute Fürsorge für dasselbe.
Nach der verlorenen Schlacht bei Otisheim am (7. September (692 rückten die Franzosen unter Melac das
0 Jetzt steht d ieser Brunnen im Hof des Hauses von Baurat Feldweg.
2) vgl. S. 92.