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Prälaten, Dorfahrer vor 8 Jahren wieder vollkommen in das Kloster eingesetzt und dabei einiger Ausdingung der Gebäude mit keinem Wort gedacht worden."

In einem Teil des Lustschlosses, wahrscheinlich im Gstflügel, wohnten auch die evangelischen Äbte, deren Untergebene, wenigstens in den älteren Zeiten, die Kloster­vögte gewesen sind. Der Abt parsimonius erhielt bei seiner Bestallung im Jahre fö69 außer ,,füglicher und bequemer Behausung und Beholzung, auch aller notdürf­tiger Lieferung Essens und Trinkens, allein Kleider und Gelieger (Betten) ausgenommen" jährlich 220 fl. zu so Batzen oder 60 Kr. Für Amtsreisen wurde er ,,sammt einem Knecht beritten gemacht oder mit einer Fuhr versehen"; seine Witwe sollte ein- für allemal mit 220 fl. abgefertigt werden. Im Jahr s6s7 erhielt der Abt außer Naturalien, Holz und Genuß etlicher Güterstüeke und Gärten jährlich 320 fl. Hiezu kamen dann noch dis Landtagsdiäten und einige bürger­liche Benefizien. Auch ein gewisser Bezirk für ein ,,Gnaden- Iagen" wurde den Hirsauer Prälaten von: Herzog vergönnt, von denselben aber als älteren und im Waidwerk nicht er­fahrenen Männern kaum benützt. Nicht wenige dieser Äbte hatten eine große Familie; die Anwesenheit von je 2 Kloster- präzextoren kam ihnen hier gut zu statten, indem sie ihre herangewachsenen Töchter an diese ihre jüngeren Kollegen vorteilhaft zu verheiraten pflegten.

Auch ernste und traurige Ereignisse spielten sich in den Mauern des Lustschlosses ab, so z. B. der jähe Tod des jugendlichen Herzogs Wilhelm Ludwig in: Jahre s677, der ,,sampt der fürstlichen Gemahlin und ziemlichem Hof­staat allhier im Kloster der Eauerbrunnen-Tur sich be.