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älteren Zeit als aus Anfang oder Mitte des j5. Jahrhunderts. Der andere Denkstein zeigt das mit großer Meisterschaft ausgehauens, von 2 Engeln gehaltene Wappen der Grafen von Lalw, einen kahlen auf 3 Felsen stehenden Löwen mit einer Krone auf dem Haupte. Die gotische Umschrift lautet iu deutscher Übersetzung: ,,Im Jahre 830 seit der Mensch­werdung Lhristi ist dieses Kloster gegründet worden von dem edeln Herrn Erlafried, Grafen von Talw, dessen Bei­setzung stattfand am 28. Januar". H Die Lugelsgestalten sind bis auf die mit wunderbarer Anmut ineinander ge­schlungenen Hände und einzelne Teile der Flügel ganz ver­stümmelt. Dieser Denkstein möchte dem s3. oder sH. Jahr­hundert angehören. Seit s883 lehnen an einem Pfeiler der Südseite auch noch 2 Grabsteine: Der größere, stilvoll gehaltene wurde zum Gedächtnis der im Jahre s687 ver­storbenen Witwe des evangelischen Prälaten Lsenwein und einer als Braut gestorbenen Tochter gefertigt, der anders Stein feiert das Andenken des im s6. Lebensjahr als Zög­ling des Klosters Hirsau im Jahr s6s8 verstorbenen Sohnes eines Pfarrers Hummel aus Zuffenhausen. Beide Steine befanden sich bis Sommer s885 auf dem Kirchhof der Ge­meinde.

Auf den obern Bäumen der Marienkapelle, unmittel­bar über der Decke befindet sich die Bücherei des Klo­sters ^), zu welcher auf der Westseite eine alte, eiserne

H Ls ist sso tsinzuzudenkeii, vgl. den geschichtlichen Überblick.

2 ) Abt Bernhard erbaute im Jahr ^74 eine neue Sakristei und darüber die Bibliothek; SH Jahre später, denn die Bib­liothek über der Marienkirche wurde mit letzterer im Jahre t508 zu bauen angefangen, genügte der erstere Bau schon nicht mehr.