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farbige Holzfigur, irgend eine Heilige darstellend, ein schönes mittelalterliches Werk, das ursprünglich einem der vielen Altäre der Peterskirche oder auch einer ihrer Seitenkapellen muß angehört haben. Lin weiterer Schmuck der Kirche ist die schöne und treffliche, erst im Zahre (88H von Orgelbauer Schäfer in Heilbronn erstellte Orgel. Verunstaltet wird die Kapelle, welche erst seit Zerstörung des Klosters Drtskirche geworden ist, durch die plumpen Emporen, durch die Bänke des untern Raums, durch Vermauerung mehrerer schöner Lenster und auf ihrer Außenseite durch den an der Westseite angebrachten unschönen hölzernen Aufgang zu den Em­poren und zu der über der Kapelle befindlichen Bibliothek. Lin weiterer sehr störender Anbau ist die im Zahre (739 errichtete Sakristei, welche auf der Südseite zwischen zwei Pfeilern ein­gebaut ist. Es ist jedoch alle Aussicht vorhanden, daß in den nächsten Zähren eine durchgreifende Restauration und Verschö­nerung dieses edeln Gotteshauses von staatswegen stattfindet.

An der Außenwand der Sakristei sind die schon früher erwähnten, auf die Stiftung des alten Aure- liusklosters bezüglichen Denksteine angebracht. Der eine dieser Steine stellt den hl. Aurelius, dessen Gesicht leider stark beschädigt ist, mehr als halblebensgroß in bischöf­licher Tracht dar und trägt in römischen Majuskeln die (lateinische) Umschrift: ,,Zm Zahre der Gnade 830, als des ehrwürdigen Bischofs Aurelius heiliger Leib aus Ztalien herübergebracht wurde, ist zu dessen Aufnahme Hirsau ge­gründet worden". An dem auch sonst stark beschädigten Steine sind noch schwache Ansätze eines über dem Haupt des Heiligen befindlich gewesenen durchbrochenen Baldachins bemerkbar. Schwerlich stammt dieser Stein aus einer viel