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dem Lude des s5. Jahrhunderts (s. oben) angehörenden nördlichen Seitenkapelle, der Allerheiligenkapelle sind außer den Außenpfeilern und der gesamten Umfassungsmauer, soweit dieselbe bis unterhalb der Fensteransänge sich hinzieht, nur noch größere und kleinere Ansätze der Fensterleibungen und stellenweise die untersten Teile der Gewölbe- ansätze erhalten. Noch ist gegen Osten ein steinerner Trog, in der wand eingelassen, zu bemerken: hier wurden zur Rlosterzeit die heiligen Gefässe und ebenso die sogenanten „Lorporalia", die bei der Abendmahlsfeier gebrauchten leinenen Tücher, gereinigt, auch wohl das Tauf- und' Weihwasser ausgegossen. Hier ward der Rirchenschatz aufbewahrt. Das Gebäude hieß auch ,,Riesenkapelle". Reichart sagt hierüber: „In einer der zwei luftigen Rapellen wird ein Mäß eines Niesen auf viel Schuh, und seine lederne Rlaider, die er mit eiseüen Ringen zugethan, in selbem Gebürg oder Revier sich soll gehalten haben, gewiesen und gezeigt". Noch zu Lude des vorigen Jahrhunderts soll der Stab dieses Riesen, ein großer, runder Balken hier zu sehen gewesen sein.
c) Dis südliche Seitenkapslle der Peterskirche, die Marienkirche, hat sich wie durch ein Wunder aus der Zerstörung des Jahres s692 heraus bis in unsere Tage ganz unversehrt hinübergerettet und erhalten, mit der einzigen, freilich sehr bedauerlichen Ausnahme, daß in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts das gotische Rreuzgewölbe als angeblich baufällig entfernt und durch eine schmucklose, flache Holzdecke ersetzt worden ist. Das Gebäude, in den Jahren s508—s5s6 unter Abt Johann II, der im Jahre s52^ hier seine letzte Ruhestätte gefunden hat, aus schönen braunroten Quadersteinen erbaut, ist mit einem sehr kunstreichen
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