1512 zurück. Wir finden da Namen von Fürstlichkeiten des württembergischen und badischen Hauses, hoher Stan­despersonen und Gelehrter. Unter den letzteren ragt besonders hervor der bekannte Humanist Johannes Reuchlin.

In den bisherigen Geschichtsdarstellungen des Bades lesen wir bei Nennung hochstehender Badegäste auch den Namen Paracelsus. Nach J. A. Hartmann soll der be­rühmte Arzt und Wegbereiter einer neuen Medizin im Jahre 1541 das Zellerbad besucht haben. Die Lebensum­stände dieses fahrenden Mannes lassen aber dessen Bade­besuch um jene Zeit wenig glaubhaft erscheinen. Paracel­sus starb bekanntlich am 24. September 1541 als abgehetz­ter, kranker Mann in Salzburg. 9 ) Hartmalin stützt sich für seine irrige Auffassung auf das oben erwähnte Verzeich­nis bei Hieronymus Walch. Dort finden wir unter den Gästen des oberen Bades, dienach glücklich vollbrachter Baden Cur zur Gedächtnuß Ihre Wappen hinterlassen ha­ben zum Jahre 1541 den NamenLorentz von Hohen- heimb genant Bombast". Es war mir möglich, diesen Lorenz von Hohenheim festzustellen. Er war ein Vetter von Paracelsus. Den letzteren Namen, der uns heute ge­läufig ist, führte der bekannte Arzt in den Veröffentlichun­gen einiger Frühschriften als Pseudonym. Er wurde später dessen ständiger Beiname. Sein eigentlicher Name war Philippus Theophrastus von Hohenheim. Bombast ist der alte Familienname seines Stammes. Ein Badegast dieses Namens erscheint nirgends bei Walch.*)

*) Die Existenz des vermeintlichen Paracelsus ist vollgültig bezeugt. 10 ) Lorenz von Hohenheim genannt Bombast kauft 1541 das Schloß zu Malmsheim. Nachdem er 1543 getötet worden war, verkaufte seine Mutter Anna, geborene Schilling von Cannstatt, das Schloß im Jahre 1545. Diese Familie lebte an­scheinend in Pforzheim, denn in der dortigen Schloßkirche war bis zu deren Zerstörung der Grabstein der Mutter des Lorenz von Hohenheim aufgestellt. 11 ) Eine Schwester dieses Lorenz war die Gattin des Markgrafen Ernst von Baden.

57