kolaus von Zorn und zwei anderen Anführern Bildsäulen in ihrer Stadt. 8 )

Der letzte dieses Geschlechts, ebenfalls ein Reimbold, ist urkundlich bis 1332 nachzuweisen. Weibliche Glieder dieses Hauses erscheinen noch im Jahre 1355.

Es erhebt sich nun die Frage, auf welchem Wege dieses Straßburger Geschlecht zu dem Namen Liebenzeller ge­kommen sein könnte. In den markgräflich-badischen und in den württembergischen Urkunden konnte ich diesen Namen nicht finden. Das Geschlecht der Zorn, von wel­chem die Liebenzeller einen Zweig darstellen, war in viele Glieder geteilt. Diese unterschieden sich im Wappen durch dreißig verschiedene Helmkleinode, 4 ) teils auch durch unterschiedliche Namen.

Da die genannte Familie bis zu ihrem Aussterben den Namen Liebenzeller beibehielt, dürfte wenigstens ein Glied derselben in Liebenzell gesessen haben. Einen ur­kundlichen Nachweis hierfür konnte ich leider nicht erbringen. Es bestanden jedoch rege Beziehungen zwi­schen den Ebersteinern sowie dem Markgrafen Hermann V. von Baden einerseits und dem Bischof Berthold von Straßburg andererseits. Es wäre daher möglich, daß einer der bischöflichen Ministerialen für einige Zeit das Amt des Burgvogts in Ltebenzell bekleidet hätte.*)

Zu beachten ist noch folgendes: Der Sohn des obigen Konrad Virnkorn heißt 1247 Reimbold Virnkorn, 1253 da­gegen Reimbold Liebenzeller. Den neuen Namen legte er sich demnach erst bei, nachdem dieser von den Liebenzel­ler Rittern geprägt worden war.

Genauere Aufschlüsse über dieses Geschlecht könnten etwa in Straßburger Archiven erhoben werden.

*) Den Vater jenes Edelknechts, der sich den Namen Lieben­zeller beilegte, Konrad Virnkorn, finden wir als Zeuge in einer Urkunde vom Jahre 1226, nach welcher die Markgrafen Her­mann und Heinrich von Baden dem Straßburger Bischof ein ihnen zugefallenes großes Erbgut im Elsaß übereigneten. 5 ) Die Tochter dieses Markgrafen Hermann war die Gattin von Eber­hard V. von Eberstein,) den wir als Besitzer der Burg Lieben- zell anzusehen haben.

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