heitsperiode und dem dadurch bedingten Rückgang des Baumwuchses im Schwarzwaid inselförmige Kahlstellen gebildet haben sollen. Er schließt hieraus, solche Kahlstellen könnten teilweise den Steinzeitmenschen als Siedlungsgelände gedient haben.
Wir sehen daher, daß über die Bedeutung der Funde von Feuersteinwerkzeugen an den genannten Orten noch keine volle Klarheit herrscht. Solange daher für unsere Gegend sichere archäologische Nachweise fehlen, kann nur das eine festgestellt werden: Menschen des dritten Jahrtausends v. Chr. haben hier vereinzelte Spuren hinterlassen.
Die hierauf folgende Kulturepoche der Waffen und Werkzeuge aus Bronze ist für Liebenzell und Umgegend völlig unbezeugt. Dagegen finden sich unweit unserer östlichen Markungsgrenzen, in den Wäldern von Ottenbronn, Simmozheim und Althengstett, noch heute Grabhügelgruppen der Hallstattzeit (erstes Vorkommen der Waffen und Werkzeuge aus Eisen), welche dem Zeitraum 1000 bis 400 v. Chr. entstammen. Der Ringwall am Rudersbörg bei Calw, den wir uns als Fliehburg für die Bewohner nahe- gelegener Siedlungen zu denken haben, ist ebenfalls in diese Zeit zu setzen.
Besser bezeugt als die bisher flüchtig gestreiften Vorgeschichtskulturen ist die der Kelten im Tale 'der Nagold. Mit Sicherheit sind Angehörige dieses Volkes nachgewiesen in Nagold, Neuenbürg, Wildberg, Stammheim und Calw 3 ). Nach mancherlei Anzeichen saßen Kelten auch in der Gegend von Hirsau und Liebenzell.
In unserem Ort haftet der Name „Altes Schloß" an dem Gelände über dem südwestlichen Stadtende. P. Goeßler hat in den „Fundberichten aus Schwaben" 4 ) dieses sowie die östlich der Nagold gegenüberliegenden Wälle notiert und auf eine im Schwäb. Merkur 5 ) darüber erscheinende Abhandlung hingewiesen. Hiernach würde es sich hier um eine zusammenhängende Befestigungsanlage zur Siche-
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