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aufrechtstehend oder springend dargestellt sind, kommt wohl von dem verfügbaren, beschränkten Raum her. Die Mitte nimmt auf jenen 3 Seiten je ein ins Knie gesunkener, bar­häuptiger, bärtiger Mann ein, der in einen langen, von einem Gürtel umschlossenen Rock gehüllt ist. Der eine dieser Männer (nördlich) hat seine beiden Arme in die Seite gestemmt, der andere (westlich) stemmt nur einen Arm in die Seite und hält den andern über das Gesicht, der dritte (südlich) hat beide Hände stützend nach oben gerichtet. Alle diese 3 Männer sind völlig gleich gekleidet, vertreten also immer denselben Ge­danken; bei dem Mann, welcher die Hand über das Gesicht hält, an den Blinden der Aureliuslegende zu denken, geht aus obigem Grund nicht an, abgesehen davon, daß die Kirche des neuen Klosters keine besondere Beziehung zu dem Heiligen des alten hatte und haben konnte, ^n dem zweiten dieser Männer den Abt des Klosters zu sehen, thut sich schon deß- halb nicht, weil dieser Mann einen Bart hat. Der dritte Mann kann aus dem obengenannten Grunde nicht der Archi­tekt des Klosters sein. Diese Männer sind offenbar gedacht als eine Art von Atlas, auf denen die ganze Wucht der über ihnen gelagerten Steinmasse des Turmes ruht. Dabei läuft das Band der die Wandfläche belebenden Mittellisenen gerade bis zum Haupt der betr. Träger und bricht unmittelbar übev ihnen ab. s)ene tragenden Männer sollen offenbar die Bauleute der Türme und der ganzen Kirche, die Bärtlinge vorstellen. Nach der allgemein verbreiteten Anschauung würden jene Löwengestalten in den Ecken die Wappentiere der Grafen von Lalw, der Stifter und Schirmherr« des Klosters darstellen. Diese Grafen hatten jedoch dem alten Kloster schon so viel Leids zugefügt, ihre Schirmvogtei so vielfach schon mißbraucht