ein Kirschner von Augsburg, den man bei Blaubeuren gefangen genommen hatte, zu Stuttgart mit glühenden Zangen zwickte und sodann hinrichtete.Anno 1530 wurden in Gmünd 5 Wiedertäuferweiber verbrannt.Dasselbe widerfuhr auch in Tübingen und anderen Orten in unserem Vaterlande noch mehr Personen %%,wie denn die österreichische Regierung noch am 10.Februar 1534 deswegen ein Mandat ergehen liess.Doch scheint es,man habe viele,welche Luther angehangen haben, , mit diesem Namen belegt,um sie mit desto grösserer Sicherheit /und um weniger Aufsehens unter dem Volk zu machen,mit guter Manier um das Leben oder das Jhrige bringen zu können. }
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Solange dies nun alles in dem Herzogtum Württemberg vorging,Schwebte Herzog Ulrich draussen in dam Elend herum, doch so sauer ihm dieses dem Leibe nach a nk a m ,so nützlich war es ihm an der Seele.Er hielt sich viel in der Schweiz,im Eisass und in Hessen auf,an welchen Orten ^ die reine Lehre des Evangeliums damals schon völlig empor gekommen war;insbesondere hatte er genaue Freundschaft mit Oecolampadio und einen starken Briefwechsel mit Zwingli;durch den Umgang mit diesen Leuten ging^ihm nun nach und nach/und zwar bei Zeiten, die Augen auf, doch inclinierte er nicht sowohl auf die Zwinglische als aif die Lutherische Seite,welchen er schon am 23. Januar 1524 in einem Brief veram Christianumque Sanctii Evangelii Doctorem, einen wahren und christlichen Lehrer des heiligen Evangeliums nannte/und welcher ihm vornehm- j lieh aus seinem Umgang mit dem frommen Cavalier Hartmuth ) von Crohberg bekannt worden war.Jn eben diesem Jahr (1524; verteidigte Herzog Ulrich die evangelische Lehre und deren! Prediger schon öffentlich/wie solches aus einer Schrift ' zu ersehen ist,welche den Titel führt:
"Des Durchlauchtigen Hochgebürnen Fürsten und Herrn,Herrn Ulrich,Herzogs zu Württemberg und Teck,Grafen zu Mömpel- gart etc. Massive an die Gubernatore der Stadt Bisanz, in der ein christenlicher Handel zu Mumpelgardt verlof- fen,mit gründlicher Wahrheit angezeigt wird."
Der Angang desselben lautete also: "Ulrich von Gottes Gnaden,Herzog zu Württemberg und Teck,Graf zu Mümpelgart. Unsern günstlichen Gruss zuvor,fürsichtige,Erssme,weisen, ) lieben,besundem,nachdem ir uns vor etlichen Tagen etc."' und das Ende: "Datum Mümpelgart,Samstags nach Estumtionis Marie anno 1524."
Zu eben dieser Zeit nahm er auch den Gayling,als er schon %%%% obengedachtermassen wegen des Evangeliums aus dam Vaterland vertrieben wurde,sonderlich auf Recommendation der Herrn von Gemmingen als Hofprediger zu sich.Noch mehr aber wurde Herzog Ulrich in der wahren Religion bestärkt,als er 1529 im Oktober, dem zu Marpurg zwischen Luther,Melanchton,Oecolampadio und Zwingli gehaltenen Collegio beiwohnte/und da Luther nicht nur von Person,sondern auch am Geist,kennen lernte,und seine Lehre so fürstlich verteidigen hörte.
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