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Karl Greinet
wache, der Jagdfronen und manchem andern. Dürfen wir den zeitgenössischen Berichten glauben, so war er trotz seiner vielen Ämter ein zärtlicher Familienvater, dem aber viel Leid beschieden war. Aus vier Ehen besaß er zweiunddreißig Kinder, von denen ihn nur drei Söhne und drei Töchter überlebten.
Nach dem Tode dieses Schloßherm (f 1686) war sein Sohn Eberhard Friedrich Inhaber von Zavelstein. Er übernahm auch die Ämter seines Vaters in Calw und Wildberg. Darüber hinaus übertrug man ihm später noch das Amt des Obervogts in Liebenzell und Neuenbürg. Er war der letzte, der das Schloß bewohnen konnte. Im Anschluß an die Zerstörung von Hirsau und Calw (September 1692) zogen die Truppenteile des französischen Generals Melac nach Zavelstein und hinterließen rauchende Trümmerhaufen. Die Familie Buwing- hausen war auf ihr Besitztum in Altburg geflohen. Nur einige Gebäudeteile vom Schloß waren erhalten geblieben; die vierte Gemahlin des Jakob Friedrich Buwinghausen, geborene von Reischach, wohnte als Witwe von 1697-1705 dort, später nur noch ein Jäger und ein Schloßmaier. Als Eberhard Friedrich Buwinghausen sich in Altburg auf der Trümmerstätte der dortigen Burg ein neues Schlößchen erbaut hatte, überließ er Zavelstein dem Zerfall. Im Jahre 1710 verkaufte er das dortige Schloßgut an Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg um 20 000 Gulden 86 . Einige Rechte, so das Begräbnisrecht in der Zavelste'iner Kirche, blieben ihm und seiner Familie vertraglich zugesichert. Heute erinnern noch eine Reihe im Chor der Kirche aufgestellter, schöngearbeiteter Grabplatten an Angehörige und Anverwandte der Buwinghausen von Wallmerode.
Ein glänzender Anfang und ein tragisches Ende! Das Städtchen konnte zwar einige Jahre nach der Zerstörung mühsam wieder erstellt werden, doch Schloß Zavelstein war und blieb Ruine.
B0 HStA. Repert. Calw (W) S. 18, Nr. 39.