Z lesd e von Bad Teinach und Zavelstein

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2. Die Herrschaft Zavelstein

Nach den literarischen Quellen zählte Zavelstein nicht - wie weithin ange­nommen wird 27 - von jeher zum Calwer Herrschaftsgebiet. Über den Umfang der einst selbständigen Herrschaft liegen eine Reihe von Nachweisen vor; schwierig ist dagegen die Beantwortung der Frage: wer hat die Herrschaft Zavelstein gegründet? Nach dem Ableben von Herzog Welf VI. und dessen Gemahlin Uta zerfiel das ehemalige calwische Gebiet in eine Reihe kleinerer Teile, die an verschiedene Herrschaften übergingen, besonders an die Grafen von Vaihingen 28 , Tübingen 29 und Eberstein 30 . Der Rest verblieb dem Stamm­haus Calw. Weitere Teile von calwischem Besitz kamen in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch Einheirat an das Haus Tübingen, auch an die Graten von Berg - Schelklingen und die von Zweibrücken.

Die Herrschaft Zavelstein entstand in einem Grenzgebiet und nahm - wie vVh rückblickend ergibt - Teile von mindestens zwei Territorien in sich auf.

1 >ie zu unserer Herrschaft gehörigen Orte waren im Besitz namhafter Holz­gerechtigkeiten imFronwald. Dieser - ein Wald von 3400 Morgen - erstreckt sich in ziemlicher Entfernung vom Zavelsteiner Bereich, entlang der Kleinen Enz. Nach den frühesten Nachrichten stand der Fronwald zwar im Besitz des Musters Hirsau, holzberechtigt dort waren die Einwohner der Zavelsteiner Orte: Im hon Wald hat das Aemtlin Zavelstein sampt den zugehörigen fleekhen i .civchtigkeit Holtz zu iren gehauen zu brennen und anderer irer Notturfft zu h..uen vermog eines Vertrags, so das Clauster in handen und der Vorstmeister ob dem Wildtbad ein Copey hat 31 . Wir wissen nicht, auf welchem Wege das Kloster Hirsau in den Besitz des Fronwaldes kam. Es ist aber unwahrscheinlich, d.iii er von den Calwer Grafen dorthin übereignet worden ist, denn die Ein- u ul mer von Calw blieben ausdrücklich vom Beholzungsrecht in diesem « i vicbigen Walde ausgeschlossen. Das Kloster vermerkt dazu 32 :Denen von ( dw ist usser gnaden vergendt, daß sie mögen in obgeschriebenen Weiden l-t '-iend und dirr holtz uffläsen und heimzutragen. Also: die Zavelsteiner die Nutzung und die Calwer das Lesholz! Dies spricht nicht für eine Übereignung dn-.i s Waldes durch die Grafen von Calw.

\ or allem auf Grund der Angaben in OAB. Calw (S. 72):Das Schloß eine Veste m j Grafen von Calw.

... ' d e un ter Note 12 genannten Orte und Wälder, ursprünglidr dem Stammhaus < «1 a zugehörig.

a ^ öl- L- Sdimid, Pfalzgrafen von Tübingen, S. 505 ff.

Graf Eberhard III. v. Eberstein bezeichnet sich selbst als den nädisten Erben der s '!- 0 ß^ n (Krieg von Hodifelden, Gesch. der Grafen v. Eberstein in Sdiwaben, j/ ^ lin gelang es auch, Teile von deren Besitz an sidi zu bringen.

» . ' StA - Eorstlagerbuch Wildtpader Vorst von 1557. Fol. 42.

-enda Fol. 43 b. Dies bezieht sich auf die gesamten klösterlidien Wälder im dn.-Ugen Gebiet.

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