Zur Geschichte von Bad Teinach und Zavelstein

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die Kurte erstellt ist, hat aber durchaus keine tafelförmige Gestalt. Das Wappen der Stadt zeigt bis heute das Schachbrettmotiv; daher wird als Erklärung des Namens auch anSchachzabel erinnert 60 . Diese Deutung hat vieles für sich. Die Wappenfigur der Stadt wäre dann als ein sogenanntesredendes Wappen anzusehen. Bei dieser Annahme müßte der Ortsname zur Zeit der Bildung des WappensZabelstein gelautet haben. Die letztere Schreibweise findet sich auch - neben dem üblichenZavelstein - in mancherlei Akten bis herein ins 17. Jahrhundert.

A. Koch hat erstmals darüber berichtet 61 , daß fränkische Ritter ums Jahr 1100 hierher verzogen seien. Sie sollen den Namen ihrer Stammburg Zabelstein (bei (Vml/hofen in Unterfranken) auf unsere Burg übertragen haben. Diese bis h.aite ungesicherte Angabe kann nicht ohne weiteres abgelehnt werden. Der Zeitpunkt 1100 erscheint jedoch unmöglich, da auch die älteren Teile der Burg i dteblith später erbaut wurden. Zu Ende des 12. und im ersten Viertel des I t. Jahihmulerts werden die Herren Wolfram, IConrad und Albert von Zabel- stwn v icdcrhult als Zeugen in Urkunden der Bischöfe von Würzburg genannt 2 . ().. und auf wessen Veranlassung einer der dortigen Herren etwa als Lehens- iMdim hierher gekommen sein dürfte, ist ungeklärt. Es wäre hier am ehesten an d < Ufa teil von Vaihingen als Vermittler zu denken. Ein Teil von deren Graf- mK.iI t war Lehen der Bischöfe von Würzburg 63 . Ein sicherer Beleg hierfür ließ sah aber bisher nicht erbringen.

1 >.is älteste erhaltene Wappensiegel der Stadt hängt an einer Urkunde vom lallte I UkS 61 ; Wappen: in vier Reihen zu 16 Feldern geschacht; Umschrift:

. y-ollum Zavelstein. In dem oben erwähnten Schreiben von Bürgermeister, (' uht und Rat zu Calw vom Jahre 1535 an die Herzogliche Kanzlei ist eine W appciiiahne der Schloßherren abgebildet, die wohl das älteste bekannte far- bua Wappen Zavelsteins zeigt.Über beyliegends Wappens ist noch ein fenlin uii diesen tag vorhanden, das ist an einem Reitterspieß gewest, unter den Hayygen im veld gefüret worden .. . und im Schloß, wie die jetzigen alten von Oiien vordem gehört, erfunden worden... 65 Die Wappenfahne entstammt der Zeit, da Zavelstein wiirttembergisch geworden war, daher zeigt der obere l< d das Wappen der Württemberger Grafen (drei Hirschhörner). Der untere I < 0 ist als das gegenüber dem Siegel von 1468 geminderte Zavelsteiner Wappen .meuschen (in zwei Reihen zu 8 Feldern geschacht). Die Farben: Hirschhörner mLw.ii/ auf gold; Schachielder abwechselnd schwarz und silbern.

Diu Erhebung des Weilers zur Stadt erfolgte nicht erst nach dem Jahre 1367,

as h°iu;;reid\ Württemberg (Stat. Landesamt) 1886. III. S. 280. tutterburgen u. Bergschlösser im Kgr. Württbg. 1828. II. S. 21 f.

*°li(*nloh. Urk. Budr I. S. 12 u. 733; II. S. 161.

II S PiS 1 Wisudr einer kirdil.-polit. Landes- u. Culturgesdi. von Würtonberg,

jlStA. Heperl. Kl. Hirsau, Regest Nr. 904.

IMA. Statistik u. Topographie, B. 41 Calw, Schreiben v. Jahr 1535.