82

Karl Greinet

%

der kleine kern" (= Keller), wie wir diesen heute noch an der Ruine finden, Der Steinmetz fertigteein neues gesteffel in die kleine Behausung hinuff Im Innern hatte dieses Gebäude hölzerneSteegen. Erwähnt ist eingang Zu ebener Erde wurde damals derbachofen mit Badlinnen stein neu ein­gemauert. Die Rede ist weiterhin von einemholen ofenfuß in derunderr Stuben. In dergroßen Behausung (dem Schloß) war zu ebener Erde dei roß-stall des Junkers, gestützt durch hölzerne Säulen. Zum ersten Stock führte eine in den Hof vorspringende Holztreppe. Von dort gelangte man über Holz treppen im Innern zu den oberen Stockwerken. Erwähnt ist derundere unc der obere gang. Der untere war mit Steinplatten belegt. Einekuchin befanc sieh im ersten Stock. Diegroße Stuben (wohl Rittersaal) hatte einbrus teffer und einen massiven,bestochenen Boden. Mehrere Stuben und Kam mein werden anläßlich ihrer Herrichtung erwähnt.Bestochen und geweidet waren nicht nur die Wohnräume, sondern auch derroß-stall des Junkers. Da: Gewölbe über der Steintreppe des großen Kellers (der kernhals) war besonder: überdacht. Dieser an der Ruine noch wohlerhaltene Keller bot Raum für 11 Fuder (= Wagenladungen) Wein. Ungepflegt war der Schloßhof. Vorstehend» Felsen wurden erst im 16. Jahrhunderthinweggebrochen. Erwähnt ist eil Schöpfbrunnen imhindern hofl.

Aus den Baurechnungen lassen sich auch Nachweise über die äußeren Teil; der Burg erbringen. Die Brücke über den ersten Burggraben war durch eil überdachtes, hölzernes Tor nach der Stadtseite hin abgeschlossen. Dann folgt; die ander bruckhen über den zweiten Graben. Das große steinerne Tor, da den Eintritt in den Burghof ermöglichte, war mit ziemlicher Sicherheit schon bei der alten Burganlage überbaut. Dafür spricht das bewohnteThorhäußlin. Als Nebengebäude außerhalb der Mauer sind genannt:der kuestall gegen den schloß sowie dashüenerhauß und die scheuren gegen dem Stättlin. Weiter­hin lesen wir von einemeußeren Zwingei und einemlangen Zwingei, auci von zweigertlin und einemVorhoff uff dem graben.

Von weiteren Einzelheiten aus den Baurechnungen sei auf eine bedeutsame hingewiesen. Nachdem schon 1560/61 dieBruckh mit dem thor (d. h. de äußere Brücke) gerichtet unddie ander Brudchen wiederumb von neuen gelegt, lesen wir in späteren Rechnungen, anläßlich von Arbeitenvom großen hauß: der Maurer hateine thüren im graben zugemauert und der Zimmermann 1569vier ligling uff die Innere schloßbruckhen verlegt. Nach diesen Angaben wäre ein, wenn auch nur schmaler, überbrückter Graben en- lang der Längsseite des Schlosses anzunehmen - also eine Trennungslinie qu<r durch den Burghof. Ob dies nicht dafür spricht, daß für die ältere Zeit mit einen geteilten Burgbesitz zu rechnen ist? Hier das Schloß, dort das Steinhaus mit dem Turm! Erinnert sei hier besonders an das tübingen-werdenbergisde Wappen am Sdfloß und an die Tatsache, daß der Ruine des Schlosses - und nur dieser - nodi heute der Beinamedie Pfalz anhaftet.