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Karl Greiner
13. Jahrhunderts? Einen Fingerzeig gibt der Bericht des Hofmedikus Lepo- rinus vom Jahre 1632 *. Dieser, der mehrmals als Gutachter bei den Arbeitei der damaligen Quellfassung zugezogen war. schreibt, unter dem angeschwemmten Gelände bei der Herberge sei „der Grund voller gepochter Schlacken uni Kohlen, auch 13 Schuh tief unter dem Boden eine eichene Säul gefunden woi- den“. Weiterhin ist von „Kohlengestube und Erzstüflein" die Rede, was siel zwischen den „gepochten Schlacken“ bei der nachmaligen Herberge (an de' Stelle des heutigen Badhotels) gefunden habe. Schon die Oberamtsbeschre:- bung Calw 6 nennt auf Grund eines älteren Berichts die dortige Stelle als de) Ort einer ehemaligen Schmelzhütte, die nur im Zusammenhang mit dem scho) im 13. Jahrhundert nördlich von Liebeisberg betriebenen Bergwerk denkbar is.
Bei der Frage nach den Herren, denen unsere Gründung zuzuschreiben seh wird, deuten eine Reihe von Anzeichen auf das Geschlecht der Grafen vor Hohenberg. Graf Albert II. trat vor dem Jahre 1284 das Erbe eines „Freien“ von Waldeck 7 8 an. Im Zusammenhang mit ..Altenbulach“ wird noch in späterer Zeit Waldeck und des Freien Gut genannt 5 . Dieses dürfte imTeinachtal gelegei haben, wo die Herren von Waldeck schon frühe begütert waren.
Neben der Mühle des Birhtel sind im Zinsverzeichnis unter Teinach noa notiert: 1. H. genannt Hurninger 6 h; 2. das nächste Haus neben diesem 6 1; 3. Albert Hurninger 6 h; 4. die Ehefrau des Metzger 6 h; 5. Pfullinger 6 1; 6. die Söhne des genannten Hurninger, Bentzo und sein Bruder 6 h.
Während hier, abgesehen von der Mühle, nur sechs Häuser und keinerki landwirtschaftliche Güter genannt sind, finden wir bei den übrigen zum Wald- gang gehörigen Orten teils landwirtschaftliche Güter erwähnt, teils sind Abgabepflichtige genannt, die Frucht- und sonstige Naturalgülten zu entrichte) hatten.
Die hier auf tauchenden Namen sind bedeutsam. Zur Zeit der Fertigurg dieser Urkunde gab es Familiennamen nur heim Adel und bei einzelnen „ehrbaren Geschlechtern“ der Städte. Bei Neugründungen jener Zeit war :s daher üblich, die ersten Siedler nach ihrem Herkunftsort zu benennen. De vier Hurninger, zwei ältere und zwei jüngere, stammen sicher von Hurningei, dem heutigen Hirrlingen bei Rottenburg. Auf eine Ortsbenennung deutet auh der Name des zinspflichtigen Pfullinger. Dessen Geschlecht war wohl n Pfullingen an der Achalm heimisch. Der Besitzer eines der sechs Häuser ist niat namentlich erwähnt, und hei dem Namen Metzger kann sowohl an eine Berufe- wie auch wahrscheinlicher an eine Geschleehtsbezeichnung gedacht werdm.
6 Vgl. G. Mehring, Badenfahrt, vvürtt. Mineralbäder und Sauerbrunnen (Darstdl.
aus d. württ. Gesdi. XIII, S, 15).
8 S. 73.
1 L. Schmicl, Geschichte der Grafen von Zollern-Hohenberg, 1862, S. 42 und des., Momnnenta Hohenbergiea S. 70, Nr. 97.
6 Ebenda, S. 463, Nr. 517.