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befindet sich ein kleiner Raum, der vcrmnkhlich auch überbaut war. Im Rücken des Thurmes an der zugänglichen Seite war die Burg durch einen tiefen Graben befestigt. Einige Nach­grabungen haben Pfeilspitzen, Münzen, becherartige, rohe Ge­fasst, einen Morgenstern, einen Schlüssel n. s. w. zu Tag ge­fördert. Tie Burg gehörte den Herren von Waldeck.

Wer sich in den Trümmern von Waldeck ausgeruht und sattsam erfreut hat, und weiter gehen will, den fuhrt der Fuß­pfad das Nagoldthal hinauf an dem einsamen Weiler Kohlcrs- thal vorüber zu der stattlichen Thalmühle, wo beim Rauschen des Wassers und dem behaglichen Geklapper der sechs Mahl­gänge, der gute Kaffee oder Wein des freundlichen Müllers, treffliche Erfrischung und Erholung gewähren.

Hier sind auch wohlgenährte Esel zu haben, welche den ermüdeten Wanderer entweder hinauf nach dem schroff auf Felsen gebauten alten Wildbcrg, oder bergan auf der gepflasterten Römcrstraßc, demHühncrsteig" über Bulach, oder endlich den ersten Weg, an der Hcrrschaftsbrücke vorbei wieder sanft zurück nach Teinach tragen.

K e n t h e i m.

Ein anderer sehr schöner Spaziergang führt von Teinach aus den Bach bis zur Mündung entlang und von da links die Nagold abwärts. Gleich unterhalb der Hcrrschaftsbrücke be­ginnt die häufig wiedcrkehrende Abwechslung der Landschaft durch Verengung und Erweiterung des Thales, je nachdem die Berg­sättel sich einschicben und dem Flüßchen seinen Weg anweisen.

Ist man etwa eine halbe Stunde lang den Krümmungen des Flusses gefolgt, so erweitert sich die Gegend am Vereini- gungspunkte des Röthelbach-, mit dem Nagold-Thale mulden- artig und es erscheinen einige Häuser, neben welchen etwas abseirs ein uraltes Bauwerk den Blick unwillkürlich fesselt. Das ist der Weiler Kenthcim mit seiner Kirche. Im frühromanischcn