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Calw.

Wenn man den Fahrweg von Tcinach hcrkoinmcnd, unweit des Beitcr'schen Gartens die Landstraße verläßt und rechts den Abhang hinaufsteigt, so übersieht man die Stadt, welche sich zu beiden Seiten des Flusses erstreckt, sich aber den natürlichen Bedürfnissen des Beisammenwohnens entsprechend, auch an den Bergwänden hinaufgcschoben hat.

Tie Häuser erscheinen dadurch malerisch gruppirt, das enge, im Hintergründe geschlossene Thal von den Wohnungen der 4183 Einwohner ganz ausgefüllr.

Im Vordergründe weilt der Blick zunächst mit Vergnügen auf der stattlichen, steinernen, oberen Brücke, deren drei weit­gesprengte Bogen die beiden Ufer des hier ziemlich breiten, klaren Flusses mit einander verbinden und auf deren Mitte das schöne, gothische Kapellchen sich recht malerisch ansnimmt.

Aus der Häuscrmasse erheben sich der Kirchthurm, der Dicbsthurm, das hohe Dach des Rathhanses und das neue Krankenhaus. Am nördlichen Ende der Stadt erscheint ein überragender Hügel, auf welchem einst die Burg der Grafen von Calw gestanden hat.

Zur Linken ist daS Thal durch den steilen Schicßberg ge­schlossen, auf welchem sich der von Tannen und Buchen einge­faßte Gimpelstcin freundlich abhebt. Eine Senkung, in welcher die gepflasterte Steige von Altburg und Alzcnberg herabführt, trennt den Schießberg von dem die Stadt nach Nord-Westen bcgränzendcnKaps", welcher mit seiner sanften Wölbung als selbstständiger Berg erscheint, und durch seine dunkle, mit Hellen Birken untermischten Tanncnwaldung einen sehr schönen Hinter­grund bildet. Tie entfernteren waldigen Bcrgabfälle deuten den weitern Zug des Thaies nach Hirschau an.

Zur Rechten fällt ein weniger steiler, wicscnbcwachsencr, mit einzelnen Hänschen und Rahmen zum Ausspannen des