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Patienten, welche nicht geben können, dürfen ein Stündchen nach dem Bade ruhen.
Die hauptsächlichsten Wirkungen des Stahlbadcs sind folgende: im ersten Momente macht ein ziemliches Kältegefühl sich geltend, welches indessen bald einem Gefühl der Behaglichkeit weicht, sodann stellt sich meist noch vor Ablauf der ersten 10 Minuten ein mehr oder weniger starkes Gefühl von Prickeln und Brennen in der Haut ein, endlich am Schluß des Bades erscheinen die vom Wasser bedeckt gewesenen Hantstcllen meistens gerothet.
Die Zahl der Pulsschläge nimmt im Stahlbade beträchtlich ab. — Die Harnabsondernng ist während des Bades und einige Zeit nach demselben vermehrt.
Bei Einzelnen stellt sich nach dem Bade längeres Frösteln ein, manchmal Abgestorbcnseyn der Finger und bläuliche Färbung des Gesichts und der Lippen. Wieder Andere bekommen nach den Anfangsbädern Herzklopfen und unruhige, durch viele Träume gestörte Nächte, Erscheinungen, die aber später verschwinden. Endlich rühmen Viele als unmittelbaren Effekt der Bäder ein Gefühl der Kräftigung und Erfrischung.
Viertes Kapitel: Lokale Verhältnisse.
Die oben beschriebenen, dem Staate gehörigen Gebäude mit Gastwirthschafr, Sauerbrunnen, Bädern nebst zugehörigen Gütern, Wiesen, Gärten, Parkanlagen sind seit 1854 von der Staatsfinanzvcrwaltnng, auf 12 Jahre, an vr. Zippcrlcn von Stuttgart, in einem Gcsammtpacht verliehen.
Herr Or. Zippcrlcn ist Leiter der Kaltwasscranstalt, diese wurde im Jahr 1843 neu erbaut, liegt hinter dem sog. neuen Ban und ist mittelst eines bedeckten Ganges mit demselben ver-