Friedrich Wein · Die Luftverteidigungszone West im Landkreis CalwGenauer betrachtet: Die MunitionsniederlagenIn den Munitionsniederlagen wurde der Munitions-Nachschub für die Flugabwehrstellungender LVZ West eingelagert, der aus den Munitionsanstalten(Muna) der Luftwaffe, wie z.B. derMuna Haid bei Großengstingen auf der Schwäbischen Alb, geliefert wurde. Diese Munitionsniederlagen bestanden aus 10 bis 15 Munitionshäusern für unterschiedliche Lagermengen,einem Packgebäude sowie einem Wachgebäudein Massivbauweise.Die Munitionsniederlage AlthengstettNeben dem Batteriebeständelager der Flugabwehrstellung Calw(nordwestlich Heumaden),das in Althengstett als Einzelbauwerk errichtetwurde, hinterließ die LVZ West im Waldwestlich des Ortes eine ganze Gebäudegruppe,die Munitionsniederlage Althengstett. Sie bestand aus einem Wachgebäude, einem Packschuppen sowie zwölf Munitionshäusern.Baubeginn war im August 1939, im letztenMonat vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs. Zunächst wurde das Wegenetz in Formeiner Ringstraße gebaut, dann die Gebäude.Dabei stach das Wachgebäude hervor, dadieses aufwendiger als die Munitionshäusergebaut wurde. Mit Sandsteinen an den Eckenund einem unter das Walmdach eingezogenenEingang stand es am Tor zu dem eingezäuntenAreal. Die Fertigstellung erfolgte im Oktober1940, die ersten Einlagerungen fanden jedochbereits ab August 1940 statt. Die Munitionsarten, die sich im Lauf des Krieges dort befanden, reichten von der Flak-Granate bis zur5-Zentner-Bombe. Diese wurden im Regelfallmit der Eisenbahn bis zum Bahnhof Althengstett transportiert und von dort aus mit demPferdefuhrwerk oder einem Lastwagen in dieMunitionsniederlage. Nach dem ZweitenWeltkrieg blieben das Wachgebäude undeinige der Munitionshäuser erhalten. Dasursprüngliche Wegenetz ist ebenfalls noch guterkennbar.Das Wachgebäude der Munitionsniederlage Althengstett.106