Hydrographie. Beschreibung einzelner Flussgebiete, Enz-Nagold.

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die Gemeinde Calmbach bei einem Gesamtaufwand von 3970 M., wovon an Ufern 1607 M., einen Beitrag von 1052 M.,

die Gemeinde Höfen bei einem Gesamtaufwand von 16 870 M., wovon an Ufern 10440 M., einen Beitrag von 4470 M.,

die Stadtgemeinde Neuenbürg bei einem Gesamtaufwand von 6385 M., wovon an Ufern 1361 M., einen Beitrag von 1692 M.,

die Gemeinde Birkenfeld bei einem Gesamtaufwand von 3639 M., wovon an Ufern 2170 M., einen Beitrag von 969 M.

Insbesondere auf den Markungen Dürrmenz, Oberriexingen und Unterriexingen sind Teile des Enzlaufs noch in sehr verbesserungsbedürftigem Zustande ^ von der letztgenannten Gemeinde wird die Ausführung eines im Jahre 1849 zu 15 000 Gulden (25 700 M.) veranschlagten Doppeldurch­stichs schon seit jener Zeit angestrebt.

Die Fürsorge der badischen Wasserbauverwaltung, hat sich lediglich auf die Instand­haltung der Flossstrasse mit ihren Zubehörden beschränkt. Die Aufnahme der Enz und Nagold in den allgemeinen Flussbauverband ist nie ernstlich in Frage gekommen.

Uferschutzbauten und Regulierungen in erheblichem Mass sind nur von der Stadt Pforzheim ausgeführt worden.*) Zur Verbesserung der dortigen Fluss Verhältnisse sind schon wiederholt Ent­würfe bearbeitet und begutachtet worden, deren vollständige Durchführung aber an dem hohen Kostenaufwand gescheitert ist. So wurden 1851 die Kosten einer Korrektion, die allerdings die Verbesserung des Zustandes in der Stadt seihst nicht berücksichtigte, zu 128 570 M. veranschlagt. Im Jahre 1858 wurde ein Entwurf gefertigt, der die Beseitigung der vielen für die Stadt lästigen Wehre in Aussicht nahm und dessen Ausführung zu 237 570 M. berechnet war. Die Ausführung eines 1862 gefertigten Plans über vollständige Regulierung und Eindämmung der Enz bei Pforzheim hätte 567 430 M. erfordert. Vieles und nicht Unbedeutendes ist aber seitens der Stadt geschehen.

Hierher gehören au der Enz:

1. Anlässlich des Neubaues der Rossbrücke im Jahre 1864 und der Bebauung des Turnhalle­stadtteils die Korrektion zwischen dem Ross wehr und dem Katzschen Wehr.

2. Verbesserungen der Ufer an den Anschlüssen der Brücken und Stege.

3. Die Entfernung des sogenannten Finkensteinschen Wehrs zwischen der Auer- und Alt­städter Brücke im Jahre 1874, wodurch eine nicht unerhebliche Senkung der höheren und höchsten Wasserstände im unteren Teil der Stadt erreicht wurde.

Im Enzfluss unterhalb Pforzheim bis Enzberg finden sich an mehreren Stellen unregelmässige Zustände.

An der Nagold hat die Stadt Pforzheim

4. Mitte der 1870er Jahre zwischen dem Kallhardssteg und der Auerbrücke alhnählig eine Strecke des linken Ufers nach Massgabe des Entwurfes von 1862 auf Höhe der Hochwasserdämme aufgefüllt, eine regelmässige Uferböschung hergestellt und eine neue Strassenüberbrückung in der Werderstrasse erstellt.

Hochwasserdämme und Hochwassernachrichtendienst.

Der Schaden, den die meist im Winter eintretenden Ueberschwemmungen in dem vorherrschend aus Wiesen bestehenden Thalgrund anrichten, ist nicht gross; es bestehen daher weder int Enz- noch im Nagoldthal über den höchsten Hochwasserstand hinaufreichende Schutzdämme gegen Ueber- schwemmung des Geländes. Die kurzen Hochwasserdämme auf den Markungen Enzthal, Enz­berg und Dürrmenz, die in den Teilstrecken des Längenprofils dargestellt sind, sollen nur die schädlichen Hochwasser während der Vegetationsperiode von den Wiesen abhalten. Die etwas höher angelegten Dämme auf den Markungen Rosswag und Vaihingen dienen zum Schutze gegen Abschwemmungen des Ackerbodens, bezw. zum Schutze der Staatsstrasse Nr. 113, von Stuttgart nach Bretten, vor Ueberschwemmung. An der Nagold besteht nur auf Markung Rohrdorf ein Hochwasserdamm entlang des Unterkanals eines Wassertriebwerkes.

*) Beiträge zur Hydrographie des Grossherzogtums Baden. 5. Heft. Karlsruhe 1887. S. 117.