Hydrographie. Aufwendungen. Beschreibung einzelner Flussgebiete, Enz-Nagold.

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. Die Ergebnisse der im Frühjahr 1895 am Neckar und an der Donau vorgenommenen Messungen der Mittel- und Hochwassermenge wurden in die tabellarischen Verzeichnisse des vorhergehenden Verwaltungsberichts eingereiht, so dass heuer keine Veröffentlichung darüber erfolgen kann.

4. Aufwendungen für hydrographische Arbeiten.

Der thatsächliche Aufwand für die hydrographische Untersuchung der Flüsse des Landes, für Wasserstandsbeobachtungen, Hochwasserbenachrichtigungen und für das hydrographische Bureau, einschliesslich der Kosten der Veröffentlichungen desselben, betrug

im Berichtsjahr 1895/96 . 28163 M.

. 1896/97 . 27 516

5. Beschreibung einzelner Flussgebiete.

Euz-Nagold.

Die im nachstehenden gefertigte Beschreibung des Enz-Nagoldgebietes wurde, soweit sie das königl. württembergische Gebiet betrifft, mit Benützung der Oberamtsbeschreibungen und der Be­gleitworte zu den geognostischen Atlasblättern stellenweise durch wörtliche Wiedergabe gefertigt. Die Zusammenstellungen über den Flusslauf der Enz und ihres rechtsseitigen Neben­flusses, der Nagold, der sie an Bedeutung übertrifft, wurden auf Grund der von dem hydrographischen Bureau im Jahre 1893 gemachten Aufnahmen zum Zweck der Untersuchung der Frage der Auf­hebung der Flösserei bearbeitet. Die Schilderung der Verhältnisse des grossh. badischen Gebiets­teils sind einer zum nämlichen Zweck von der Grossh. Badischen Oberdirektion des Wasser- und Strassenbaus auf Grund zuvor getroffener Vereinbarung gefertigter Denkschrift entnommen; auch wurde hiebei die im 5. Heft der Beiträge zur Hydrographie des Grossherzogtums Baden ent­haltene Beschreibung der hydrographischen Verhältnisse der Enz mit der Nagold und der Würm ausgiebig benützt.

I. Flussgebiet.

Lage und Umgrenzung.

Die Enz ist die Hauptentwässerungsader des linksseitigen Flussgebiets des Neckars; ihr in Beilage 3 dargestelltes Niederschlagsgebiet erscheint als ein nach Nordosten geneigtes Entwässerungs­becken von ovalförmiger Figur; die längere Achse wird durch die rund 76 km lange Linie von Besigheim nach Dornstetten dargestellt, während die kürzere von Neuenbürg bis Böblingen reichende Achse eine Länge von 40 km aufweist.

Die nördliche Umgrenzung des Enzgebietes wird durch den Stromberg, die westliche und südwest­liche durch den Schwarzwald, die südöstliche und östliche durch den Schönbuch und die Filder gebildet.

Gegen Norden schliesst an das Gebiet der Enz dasjenige der Zaber an, im Westen begrenzen es die Einzugsgebiete der unmittelbar dem Rhein zufliessenden Flüsse, Kraich, Saal, Pfinz, Alb und Murg, im Süden und Osten diejenigen der Neckarzuflüsse Glatt, Ammer, Aich, Kersch, Nesenbach und Feuerbach.

Die rund 250 km lange Wasserscheidelinie des Enzgebietes zerfällt in 4 Unterabteilungen, in die 22 km lange nördliche Grenzlinie gegen die Zaber, die 93 km lange, zugleich die Wasserscheide zwischen Neckar und Rhein bildende, westliche Grenzlinie gegen die unmittelbaren Rheinzuflüsse, die 14 km lange südwestliche Grenzlinie gegen die Glatt und in die 121 km lange südöstliche Grenzlinie gegen die übrigen Nebenflüsse des Neckars.