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Tuches besetzter Abhang zum Flusse herab. Das Ende dieses Abhangs ist auch bewaldet, schiebt sich in die Höhen an dem linken Ufer hinein, und schließt so das Thal zu einem lieb­lichen landschaftliche» Bilde ab.

Das Ansehen der Stadt selbst unterscheidet sich nicht wesent­lich von dem anderer württembergischer Städte, die Bauart ist die landesübliche, nur daß der Holzreickthum der Gegend auch die ausgedehntere Verwendung des Holzes zur Folge hat, daß wegen der Unmöglichkeit, sich in die Breite auszudchnen, die Häuser besonders die älteren, mehr in die Höhe gezogen und mit hohen, spitzen Dächern versehen sind, und daß einige sehr stattliche Häuser aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts Zeugniß für den Gewerbcfleiß und den Rcichthum der Bewohner ablegen.

Von einem erhöhten Orte aus kann man die alte Stadt­mauer, welche fünf bis sechs Fuß dick war, einen sog. Umlauf hatte, und ein längliches Viereck bildete, noch an mehreren Stellen verfolgen. Drei Thore mit starken Thürmen versehen, von denen der Dicbsthurm noch steht, sowie die an der Ostseite vorüberfließende Nagold boten festen Schutz gegen feindlichen Ueberfall.

Das Steinhaus auf dem Markt, das Steinhaus am Bischof, die Kapelle auf der Brücke und der Ehor der Stadt­kirche sind die wenigen alterthümliche» Gebäude, welche bei den großen Bränden der Jahre 1634 und 1692 verschont blieben.

Jene, die im Jahre 1400 in reicher germanischer Bau­weise, an der Stelle einer früheren, von Papst Leo IX. 1049 geweihten, errichtete St. Nikolauskapelle bildet eine besondere Zierde der Stadt. Sie zeigt in den spitzen Bogentheilen ihres Einganges, wie ihren gepaarten Fenstern die Klceblattfüllnng, und an der vorderen Giebelseite zwei interessante Fratzcngcsichter. Auf dem Giebel selbst erhebt sich eine künstlich durchbrochene Spitzsäule. Das neben jener Spitzsäule später angebrachte