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Auch an den Außenseiten der Kirche waren in oblongen Feldern Gemälde aus etwas späterer Zeit angebracht, von denen eines an der Nordseite (Christus am Kreuze, zu jeder Seite zwei Figuren) sich noch erkennen läßt, während die andern fast verwischt sind. Freilich sind diese Malereien mehr historisch interessant als schön. An der Nvrdseite des Thurmes ist ein Anbau (Sakristei) angebracht, der noch ziemlich unverändert seine ursprüngliche romanische Bauweise an sich trägt; er ent­hält schmale Lichtlöcher, und an den beiden Ecken des Frieses uralte, sehr merkwürdige Fratzeuköpfe. Das Innere,, von einem Tonnengewölbe gedeckt, bewahrt noch einen einfachen, steinernen Altartisch, wie auch ein viereckiges Sakramcntshäuschen.

Von den Monumenten in der Kirche ist das eines Lcute- priesters Klcnk von Zavelstein vom Jahr 1501 das leserlichste.

Die Kirche war dem heil. Candidus geweiht, von dem der Ort im Anfang des vierzehnten Jahrhunderts seinen Namen erhielt. Im fünfzehnten Jahrhundert bestand noch eine zu Zavelstein gehörige Frühmesserci, jetzt werden in dem Kirchlein das mit Sommenhardt nach Zavelstein cingcpfarrt ist, nur «och Leichen- predigrcn gehalten.

In der Nähe, unweit des Weilers Lützenhardt liegt ein Wäldchen, das den Namenim Klösterle" Spuren einer an­sehnlichen Ummaucrung trägt, von welcher eine Seite noch voll­ständig erhalten und 150 Schritte lang ist. Vielleicht stand hier das Kloster der im 12. Jahrhundert verkommenden Kent- heimer Nonnen (sorores ssnolum osnäiäum.)

Auch sollen bei Kentheim einige römische Ueberrcste gefun­den worden seyn.

Gegenüber der Kirche am rechten Ufer der Nagold ist in neuester Zeit von I. F. Stählin und Söhne eine Baum­wollenspinnerei für 1012,000 Spindeln erbaut worden.

Von Kentheim aus ist man in einer halben Stunde in der Obcramtsstadt