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Bis zum fünften Stockwerke hatte der, jetzt durch eine hölzerne Treppe zugänglich gemachte Thurm nur einen hölzer­nen Einbau, von da aus führt eine durch ein viereckiges Fensterchen beleuchtete Wendeltreppe durch die Mauer bis zur Zinne des Thnrmes, die mit Steinplatten belegt, und mit einer gut ausgeführten steinernen Brüstung umgeben ist. Auf der Plattform erhebt sich eine etwa acht Fuß hohe sog. Altane, auf die man mittelst angebrachter Treppen gelangt.

Von diesem Standorte ans genießt man eine reizende

Aussicht.

Zuerst fällt der Blick abwärts auf den wicsenbewachsencn Abhang, der sich bis zum Teinachthalc hinabzieht. Im Früh­jahr ist diese und die benachbarte Wiese mit wildem Safran, (Lroous vernus) der in Schwaben nur hier vorkommt, reich­lich bewachsen, und gewährt mit seinem vom reinsten Weiß bis zum Dunkelviolctt schimmernden Farbenspiele einen allerliebsten Anblick.

Unten im Thale ist das Auge zunächst an die stattlichen Badegebäude von Teinach gefesselt, die von umgebenden Bergen geschützt, freundlich und wohnlich daliegen, zum Besuche cin- ladcn:

Aus des Lebens Mühen Sorgen und Qual Möcht' ich fliehen in dieß glückselige Thal."

Ernst und schweigend erheben sich von dem Thale und dem Tcinachbache aus die Tannenwände bis hinauf zum Rande der Hochebene und die dunklen Wälder bcgränzen rings am Horizonte den Blick. Aber die Einförmigkeit ist unterbrochen durch die in die Thälcr vorgeschobenen Bergsättel, durch das ungleiche Niveau der Hochfläche, durch einzelne Wiesen und hie und da durch­blickende Wohnungen.

Stach Norden liegen vor dem Walde malerisch zwischen Obstbäumcn die wenigen Häuser von Zavelstcin, und die Wiesen und Aecker der Gemarkung. Aus den Tannen erheben sich anderwärts einzelne Häuser benachbarter Orte, und nach