34

Prognose in den Fällen günstiger, wo sich die Tuberkulosis erst später in zarten Constitutionen, zur Zeit der Pubertät, in Folge von dcprimirenden Gemüthsciffektcn entwickelt hatte, dagegen weniger günstig in den Fällen, wo eine hereditäre Anlage und Complikation mit Sorophulosis vorhandeil war.

Voll den Quellen wende ich bei Lnngcntubcrkulosis die Dächlcins-, Wiesen- und Tintenquclle an. Früher glaubte ich, bloß die TächlciitSqnclle anwenden zu können, kam aber von dieser Ansicht zurück, als ich auch die gute Wirkung der Tinten- nnd Wiesenqnellc bei Tuberkulosis zu beobachte» Gelegenheit hatte. Nur bei Neigung zu Hämoptos lasse ich die eisenhal­tigen Quellen weg und wende die Dächleinsquclle an. Ge­wöhnlich wird das Wasser mit Milch oder Molken vermischt getrunken.

Die Bäder müssen vorsichtig gchandhabt werden, ich lasse nur solche Kranke baden, welche im ersten Stadium der Krank­heit sich befinden, in vorgerückten Stadien werden die Bäder nicht mehr ertragen, sie rufen vermehrte Dyspnoe hervor.

4) Marie G., 6 Jahre alt, ein zartes, früher ganz gesundes Kind, veil sehr entwickelten Geistesgaben, fing im März 1857 zu kränkeln an, bekam einen heftigen Husten mit eiterigem Auswurf, magerte bedeutend ab, und litt an Kurzathmigkeit.

Am 28. Mai untersuchte ich das Kind z»m ersten Mal, und fand die linke Thorarhälfte beträchtlich erweitert, überall an derselben den Percussivnston vollkommen matt, Herzstoß ziemlich stark in der Herzgrube «»schlagend; unter der linken clavieula, ebenso hinten am Schulterblatt starkes bronchiales Athmen, weiter herunter gänzlich fehlendes Respi­rationsgeräusch. Diagnose: Pleuritisches Ersudat linkerseits und Tuber­kulosis der linken Lungenspitze.

Da auf die ei »geleitete Therapie keine merkliche Besserung eintrat und das Kind immer den gleich Hecktischen Anblick darbot, wurde dasselbe am 12. Juli nach Teinach gebracht.

An diesem Tag nahm ich die zweite Untersuchung vor, ich fand die gleichen Resultate, wie am 26. Mai, nur daß ich noch ein deutliches Reibungsgcräusch hinten am Thorar hörte. Patientin trank täglich 4 halbe Glas Dächleinsquelle mit Ziegenmilch. Am 24. Juli dritte Unter-