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Ich habe die Grenzen, innerhalb welchen die Mineral­quellen Teinachs ihre Wirkungen zu entfalten vermögen, so eng als möglich gezogen und spezielle Indikationen, die sie zu er­füllen im Stande sind, aufgestellt.

Erste Reihe.

Krankheiten der Nrspirstionsorgane. Chronische Laryngitis, Kehlkopfskatarrh, Halsschwindsucht.

Gegen diese Krankheit entfaltet die Dächleins- und Wiesen­quelle eine ausgezeichnete Heilkraft, besonders bei der Form von Laryngitis, wo nur eine einfache Verschwärung der Laryngeal- und Trachealschleimhaut, mit mäßiger Verdickung der Schleim­haut und Hypertrophie der Schleimdrüsen stattfiudet. Nach einer 48wöchcntlichen Kur verliert sich gewöhnlich der Schmerz und die Empfindlichkeit des Kehlkopfs, das Schlingen geht leichter von statten, die Stimme wird kräftiger und Heller, Dys­pnoe, Husten und Auswnrf bessern sich.

Ist dagegen bereits eine warzige Beschaffenheit der Schleim­haut mit Hypertrophie der unterliegenden Zellgewcbs- und Mus­kellagen und Erschlaffung der Bänder des Kehlkopfs vorhanden oder ist die Laryngitis mit Tuberkulosts der Lungen komplicirt, so ist die Wirkung obiger Quellen nicht mehr so entschieden.

1) Herr B., von schwächlicher Constitution, litt seit mehreren Jahren an einer chronischen Laryngitis, wogegen er zweimal vergeblich die Kur in Carlsbad versuchte; er kam im Sommer 1853 nach Teinach. Die physikalische Untersuchung ergab, daß die Lungen gesund waren, Kehl­kopfgegend empfindlich, Heiserkeit sehr bedeutend. Patient trank zuerst Dächleins-, dann Wiesenquelle, nach 4 Wochen trat ein kcpieser, nicht eiteriger Auswurf ein, worauf die Heiserkeit sich gänzlich verlor und Patient vollständig hergestellt wurde.