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1674 stellte Herzog Eberhard III. die während des dreißig­jährigen Krieges ganz in Zerfall gekommene Anstalt wieder her und ließ die Kirche erbauen.

Herzog Eberhard Ludwig ließ das Herrschaftshalls und Brunnenhaus großer als zuvor, neu anfbancn, den neuen Bau, den Marstall und die von einem Gebäude zum andern führen­den bedeckten Gänge, auch die Laubcrhütte errichten und die Alleen anpflanzen.

1788 nahm Herzog Carl viele Verbesserungen vor. Die Wirthe konnten ihren Wein für billigeren Preis aus dem Kammerschreibereikeller erhalten, doch sollten sie rein und um billigen Preis ansschenken. Der prachtliebende Herzog ließ auch ein Opernhaus von Holz errichten, nach kurzer Zeit aber wieder wegführen.-

1808 hielt sich die Tochter des Königs Friedrich, Katha­rina, Gemahlin des Königes sieroms von Westphalen mit großem Gefolge hier auf, trank das Sauerwasscr und brauchte zugleich das Liebcnzeller Bad.

1828 war die Wittwc des Königs Friedrich, hier

zur Kur.

1832 wurde das Bad von der Königin Paulinc mit ihren vier Töchtern und einem Gefolge von 54 Personen auf mehrere Wochen besucht.

Seit 1835 ist Tcinach ein besonderer Gegenstand der Fürsorge unserer Staatsrcgierung geworden. Es entstanden alle jene schönen Verbesserungen und Neubauten, deren Gefammt- anfwand der Staatsanzcigcr vom 10. Jan. 1858 auf 168,218 fl. berechnet.

Ans jenen Zeiten, in welchen die herzogliche und könig­liche Familie das Bad öfters zu besuchen pflegte, stammen auch zwei gemeinnützliche Stiftungen.

Die erste machte 1674 Herzog Eberhard III. mit einem Kapital von 1000 fl. zu dem Zwecke, daß aus den Zinsen