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Landschaft abzuschlicßen scheinen, und dem Flusse, sowie der treff­lichen Landstraße kaum Raum lassen, dann weichen die Hohen von beiden Seiten zurück, das Thal erweitert sich, cs entstehen lieb­liche Gelände, die bald mit duftenden Wiesen bewachsen als Sitze der tiefsten Einsamkeit ihren Zauber auf das Gemüth nicht verfehlen, bald mit menschlichen Wohnungen angebaut, reiche und anziehende Abwechslung darbictcn.

In einem solchen einsamen Wicsenthale steht eine einzelne Sägmühlc, unmittelbar neben ihr mündet sich die muntre, klare forellcurciche Tciuach in die Nagold. Verfolgt man die den Windungen der bewaldeten Berge entsprechenden Krüm­mungen des Baches, so zeigt sich dem überraschten Blicke bald ans einem vorgeschobenen Gebirgssattel die Ruine von Zavcl- stein, die sich malerisch aus der tiefblauen Luft abh'ebt; dann erweitert sich das Thal und in gar anmnthigcr Lage erscheint das Bad Teinach. Steile mit üppigen Nadclwaldnngen bewach­sene Thalwände erheben sich gegen 700 Fuß hoch über die wiesen- und wasserreiche Thalcbene, deren lebhaftes, saftiges Grün mit dem Schwarzgrün der Wälder lieblich kontrastirt.

Das 1360 württembergische Fuß über der Meercsfläche, im 48,n Grad nördl. Breite und 26,^ Grad östl. Lauge im Oberamte Calw gelegene mit 447 Einwohnern bevölkerte Torf, durch welches der wasserreiche Teinachbach fließt, ist arm und bietet nichts Bewerkenswerthes dar, verschwindet auch fast vor den stattlichen Gebäuden, welche zum Bade gehören. Kommt man nämlich die gute Fahrstraße von Calw her, so gewähren die großen herrschaftlichen Gebäude, welche einen freien Platz auf drei Seiten einschließen, einen gar stattlichen Anblick.

Zur Rechten steht zunächst der Marstall; einst zur Auf­nahme der herzoglichen Dienerschaft und Pferde bestimmt, ent­hält er in feinem untern Theile noch Stallungen, in seinem ober» Stockwerke einfache, freundliche Wohnungen für Kurgäste. Danach folgen zwei Privathäuscr, welche zum Gasthof zum