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ES läßt sich mit der gesunden Menschen «Vernunft gar nicht zusammenreimen, daß, indem man mir rück« sichtlich meiner Kenntnisse und meines Fleißes Gerechtigkeit widerfahren läßt, mir doch jeder Weg durch die unerlaubtesten Handlungen abgeschnitten wird, etwaS zu verdienen, um somit die sich vorgcsteckte Ehren-Beraubung und deren Folgen, worunter die schamlose Erzwingung der Ehescheidung die erste seyn würde, auf dem Weg Rechtens mit dem höchsten Unrecht herbeyfüh- ren zu können. Es zeugt hievon die Unterredung, welche Herr Director von Georgii mit meinem RechtS- Freunde im Spätjahr vorigen Jahrs hatte, und in welcher Herr Director mir jedes Gefühl für Ehre abgespro- ch-n zu haben scheint, denn — abgesehen davon, daß bloß durch meine Vermittlung mein Schwager Georgii (von dessen Herrn Vater ich mehrere Brief-Bruchstücke aufweisen kann, woraus hervorgeht, daß meine Aussage richtig ist) im Besize seiner Frau und ihres Vermögens ist, ich also auf Dank Anspruch zu machen hätte — hätte ich von einem Manne von Ehre nie daS Ansinnen erwartet, daß ich mich um eine Summe Geldes scheiden lassen uyd somit die Ehre meiner Frau, so wie die meinige, öffentlich auf die ganze Lebensdauer schänden solle. Meine Frau, obgleich ich sie herzlich liebe, kann, da ich jeden Zwang hasse, jeden Augenblick geschieden werden, wenn sie ihr Glück in der richterlich ausgesprochenen Trennung von mir zu.finden glaubt,