Neue BücherHelmut Vester: Als Birkenfeld noch ein Fleckenwar. Ein Buch für Kinder, Jugendliche und Junggebliebene, mit Illustrationen von Ulrich Ludwig,Norderstedt 2014, 144 S., 99 Abb., ISBN 978-37357-8533-6, 13,–€ in Buchform, 9,99€ als E-Book.Ortsgeschichten in Buchform gibt es viele. Für Kinderund Jugendliche geeignete Ortsgeschichten sind rar.Umso größer ist das Verdienst von Helmut Vester,einen kind- und jugendgemäßen und auch für Erwachsene lohnenden und informativen Gang durch dieBirkenfelder Historie zu unternehmen. Wobei„Gang“zunächst wörtlich zu nehmen ist: Der erste Teil ist ein„Rundgang mit den Wissensdurstigen der Klasse 4“durch den„Flecken“. Dabei werden auch heute weniggeläufige Begriffe wie zum Beispiel„Ortsetter“ erklärt.Der zweite Teil widmet sich der Alltagsgeschichte derMenschen, während im„Gute Zeiten – schlechteZeiten“ überschriebenen dritten Teil ein Streifzugdurch die Jahrhunderte unternommen wird. Zumkurzweiligen Lesespaß tragen extra gekennzeichneteThemen-Blöcke, Dialoge, alte und neue Fotos, Kartenund ganz besonders die illustrierenden und manchmalpointierten Zeichnungen von Ulrich Ludwig bei. Einkleines Quiz rundet das Buch ab.Jiří Hönes:„Tief unten zieht die grüne Nagoldwelle…“ – Karl Doll – Leben und Werk, Sagen undSonette, hrsg. vom Kreisarchiv Calw, Calw 2014,168 S., 35 Abb., ISBN 978-3-00-045852-1, 10,–€.Karl Doll lebte und wirkte in Calw von 1872 bis1879 als Oberamtmann, eben als Hesse geborenwurde(1877). Er ließ sich von der Landschaft desnördlichen Schwarzwalds inspirieren, und so entstand hier der bedeutendste Teil seines dichterischenWerks: die beiden Gedichtzyklen„Sonette ausCalw“ und„Sonette vom Schwarzwald“ und die„Schwäbischen Balladen“. Zudem erlangte Doll alsSammler von Sagen, Hausinschriften und Ofenkachelsprüchen Bedeutung. Jiří Hönes gibt zunächsteinen biographischen Abriss, bei dem er den Schwerpunkt auf Dolls Calwer Zeit legt. Es folgen diebisher kaum bekannten Sonette, welche ein lebendiges Bild der Stadt Calw und ihrer näheren undweiteren Umgebung aus den 1870er-Jahren zeichnen. Den Abschluss bildet die Wiedergabe derSagen, die Doll vor Ort aus dem Volksmund gehörtund aufgezeichnet hat. Sie erzählen von Gespensternwie dem„Nonnenwaagschimmel“, alten Rechtsbräuchen oder untergegangenen Orten.191