Neue Bücher Judith Bruckner: Historischer Stadtführer Nagold, Hrsg.: Stadt Nagold, Nagold 2014, 148 S., 150 Abb., 5 ausklappbare Karten, erhältlich im Rathaus Nagold und bei der Buchhandlung Zaiser, 12,80€ Hellmut J. Gebauer: Johann Georg Dörtenbach. Unternehmer, Bankier, Politiker(1795–1870), hrsg. vom Archiv der Stadt Calw, Kleine Reihe, Band 29, Neustadt an der Aisch 2013, 380 S., 88 Abb., ISBN 978-3-939148-34-0, 18€ Fast schon als Kompendium zur Stadtgeschichte, mindestens jedoch als Grundlagenwerk und Lesebuch kann der Historische Stadtführer Nagold von Judith Bruckner bezeichnet werden. Die Autorin hat das Buch chronologisch in sechs farblich gekennzeichnete Kapitel gegliedert, dabei nimmt sie den Leser mit auf fünf Rundgänge(nur das Kapitel über das Viadukt ist nicht als Rundgang konzipiert): Stätten früherer Siedlungen(Vor- und Frühgeschichte bis Mittelalter), Altstadtrundgang im mittelalterlichen Stadtkern(am umfangreichsten), Altstadtrundgang außerhalb der Stadtmauer, Auf den Spuren Mörikes in Nagold, Ein Nagolder Wahrzeichen(das Viadukt), die Burgruine Hohennagold. Einen Überblick über den jeweiligen Rundgang gibt die Karte am Anfang eines Kapitels. Nicht nur die „harten“ Fakten werden wiedergegeben, sondern auf den beiden Spalten am Rand – das Layout ist insgesamt sehr ansprechend – sind auch Hintergrundinformationen, Geschichten und Vertiefendes zu finden. Die Fülle des Materials, auch der Abbildungen, ist groß. Eine wahre Fundgrube für jede(n) an der Nagolder Geschichte Interessierte(n). Hellmut J. Gebauer legt die erste, auf breitem Quellenstudium beruhende Biographie dieses vielseitigen und einflussreichen Sohnes der Stadt Calw vor. Johann Georg Dörtenbach, Spross einer alten Calwer Familie, wurde in Stuttgart zum Kaufmann ausgebildet. Mit unternehmerischem Geschick und politischem Talent entwickelte er sich zu einer der bedeutenden Persönlichkeiten im Königreich Württemberg. Er trat bei zahlreichen Unternehmensgründungen als Investor und Bankier auf(im Gebiet des heutigen Kreises Calw zum Beispiel bei der Papierfabrik Wildbad, landesweit begründete er das Bankhaus Doertenbach, die Maschinenfabrik Esslingen und die Rübenzuckerfabrik Böblingen), und er setzte sich in hochrangingen Gremien für die Gewerbeförderung und das Verkehrswesen im Land ein. Auch politisch war Dörtenbach überaus engagiert, sowohl im Stuttgarter Landtag als auch in der Calwer Lokalpolitik. Er ebnete auch für den Bahnbau nach Calw den Weg, obwohl er ihn nicht mehr erleben konnte(gestorben 1870 in Calw). 192