Horst Roller und Reinhold Schäffer · Die Stammheimer Steinkreuze Bild 5: Das Bild von 1942 zeigt dieZwei Kreuze am ursprüng­lichen Standort an der steilen Böschung am Unteren Calwer Weg. gestellt. Als die Grundschule später gerade dort erweitert wurde, fanden wir vom Arbeitskreis Ortsgeschichte um 1997 für die verbliebenen drei Kreuze einen würdigen Aufstellungsort vor dem Friedhof(Bild 1). Pflugschar und Wappen sind seit 2008 durch Farbe erstmals richtig zu erkennen. Flur- und Straßennamen Flurnamen in unserem Land, die sich auf Stein­kreuze beziehen können, heißen z.B.Am stei­nernen Kreuz, Kreuzäcker, Kreuzwiesen, Kreuz­steinäcker oder wie in AgenbachKreuz­steinsträßle(von Würzbach her 150 m vor dem Waldende rechts). DerKreuzweg bei Stamm­heim, die Verlängerung desGesattelten Wegs in Richtung Doma, bezieht sich aber auf die Wegkreuzung. In Neubaugebieten greift man bei der Benen­nung von Straßen zu Recht auf die Flurnamen zurück. Der bei allen älteren Stammheimern häufig genannte FlurnameBei den vier Kreu­zen" fand aber keine Verwendung als Straßen­name im Neubaugebiet Mühläcker. Hier wurde die begonnene Benennung nach germanischen Volksstämmen fortgesetzt. Das Steinkreuz mit dem Wappen Dieses Kreuz zeigt auf einem schräg gestellten Wappenschild den Kopf eines Vogels und darü­ber, als Helmzier, das gleiche Emblem(Bild 6). Wilhelm Mönch, Verfasser der Heimatkunde Oberamt Calw von 1925, 6 hält es für denkbar, 7 dass an dieser Stelle(heute Hauptstraße 90) ein Herr von Rabenstein umgekommen ist. Rudolf von Habsburg habe 1284 neben der Burg Wal­deck auch die Burg Rabeneck in Weißenstein erobert. Das ist jedoch historisch nicht belegt. Außerdem führten die von Rabeneck keinen Vogel im Wappen. Eine andere Spur erscheint dagegen vielverspre­chender: Ein Minnesänger aus der Großen Heidel­berger Liederhandschrift, ein Herr von Stamm­heim, führt einen Vogel im Schild, der nach links schreitet(Bild 7). Das Wappenbuch Landkreis Calw 8 vermerkt dazu:Heimat und Geschlecht des Sängers lassen sich kaum bestimmen, weil der vollständige Name nicht überliefert ist. Trotzdem glaubt man, ihn einer schwäbischen Familie zuord­nen zu können, die entweder nördlich von Stutt­gart ansässig war oder in dem südöstlich von Calw gelegenen Stammheim. Dieses Wappen ähnelt auffallend dem von Wolfram Maiser von Berg, der 158