Horst Roller und Reinhold Schäffer · Die Stammheimer SteinkreuzeBild 3: Das Bild von1942 zeigt das letzteverbliebene Steinkreuzvon den ehemals vierKreuzen. Hinter demBuben in Jungvolkuniform liegt die Stammheimer Steige. DerPfeil zeigt das Transformatorenhäuschen.Rechts unten ist derhelle Straßenrand derHauptstraße zu sehen,die auf die heutigeB 296 hinausführt.1925 wurde noch von drei Steinen berichtet,4aber auf Bild 3 aus dem Jahr 1942 ist nur nocheines vorhanden. Sind die beiden andern durchdie 1928 einsetzende Feldbereinigung verschwunden?An die Steine knüpfen sich verschiedene Sagen.Zwei Brautpaare seien sich hier begegnet,erzählte man sich. Sie seien miteinander in Streitgeraten, hätten aufeinander eingeschlagen, undschließlich seien alle vier tot dagelegen. Anderezogen ihre Schlüsse aus den eingehauenen Pflugscharen: Vier Männer seien sich wegen einerPflugschar in die Haare geraten und hätten sichin ihrer Wut gegenseitig umgebracht.Die„Zwei Kreuze“450 Meter von den vier Kreuzen entfernt, alsonäher zur Ortsmitte, standen die„Zwei Kreuze“am Unteren Calwer Weg, jetzt Hauptstraße Nr.90. Über ihr Alter gibt wieder das Copialbuch CAuskunft:„1488, Zelg gen Calw, 4 Morgen Ackerob(=oberhalb) den 2 Kreuzen …“ Später heißt es,dass eines der Kreuze ein sehr altes Wappen trage,im liegenden Schild und auf dem Stechhelm jeeinen Vogelkopf.5Als die Bebauung am UnterenCalwer Weg(Hauptstraße) um 1965 begann,veranlasste Lehrer Oskar Moll die Versetzung derSteinkreuze vor die Grundschule. Zu ihnen wurdeauch das einzig erhaltene der„Vier Kreuze“Bild 4: Das Luftbild um1998 mit den ehemaligenStandorten der vier undder zwei Kreuze westlichStammheims. Unten linksdas Baugebiet Mühläcker,das 2013/14 größtenteilsbebaut wird. Links obendie 1983 umgebaute Einmündung in die B 296 mitder Abzweigung Talstraßewie auf Bild 2- rechts. Für2016 ist der Umbau derEinmündung in die B 296zum Kreisverkehr geplant.157