Horst Roller und Reinhold Schäffer · Die Stammheimer Steinkreuze Bild 2: Das GewannBei den vier Kreuzen bei Stammheim im Jahr 1835 und heute links: Die Standorte der verbliebenen drei Steinkreuze und die rechts: Dieselbe Stelle mit der Straßenführung bis 1983 historische Straßenführung 1835. Die senkrecht verlaufende Straße(gestrichelt) und von heute und dem ehemaligen Standort ist heute die erste Einfahrt nach Stammheim von Calw her. des letzten Steinkreuzes. In der ortsgeschichtlichen Literatur werden die Steinkreuze immer wieder genannt. Auch die Steinkreuzforscher Anton Nägele und Bernhard Losch und weitere zählen sie auf. 1 Die interes­santeste Information seither nicht bekannt ist jedoch die über das Alter der Steine. Im Copialbuch C des Klosters Hirsau 2 wurden dessen Besitzungen in den Dörfern festgehalten. Unter Stammheim, das auch zum Besitz des Klosters gehörte, wird 1463 aufgezählt: Ein Acker unter den Kruitzen wendet an den Atteler[= Gesattelter] Weg . Diesen Acker und Weg zeigt das Bild 2- links, unten links. Der Weg führt hinunter ins Tal des Schlittenbachs (Unteres Tal) zur ehemaligen Ölmühle und an der anderen Talseite wieder aufwärts. Nur dieser aufwärts laufende Wegabschnitt wird heute noch alsGesattelter Weg bezeichnet. Die Wegeform, wie ein Sattel, ergab den Wegenamen. 1860 wird berichtet, dass von den vier Kreuzen nur noch drei vorhanden seien.Auf jedem ist eine Pflug­schar eingemeißelt und alle Steine gleichen sich in der Höhe und der Form. 3 Innerhalb der Pflugschar ist noch ein Loch und eine Linie eingehauen, was ein Sech, das vor der Pflugschar den Boden aufschneidet, darstellen könnte. Andernfalls bedeutet das Zeichen eine Nagelbe­festigung der Pflugschar am Holzpflug. 156