Eckhart Kern · Nagold ist seit 1363 württembergischder großen Dynastengeschlechter in Südwestdeutschland herangewachsen. Ihr Heimat-Territorium lag ursprünglich alsTeilgebiet der GrafschaftZollern um ihre Namengebende Burg auf demOberhohenberg bei Deilingen. Um 1170 erwarben sie neckarabwärtszahlreiche Güter undRechte im RottenburgerRaum und wurden damitDie Ruine Hohennagold heute. Die Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört.zu Nachfolgern derHerren von Rottenburg.Etwa 60 Jahre später, umhof zu Haiterbach, die Dörfer Bondorf, Schie- 1230, heiratete Burkhard III. von Hohenbergtingen, Iselshausen, Bösingen, Schwandorf und eine Tochter des Pfalzgrafen Rudolf II. vonBeihingen sowie die Wälder Schorntzhart und Tübingen namens Mechthild, die als HeiratsgutAichhalden. große Teile des alten Nagoldgaus in die Ehebrachte. Verwaltungsmittelpunkt der GrafschaftMit diesem Verkauf wurde die Burg Hohenna- blieb Rottenburg. Dazuhin hatten die Hohenbergold, bis dato Residenz der sogenannten Nagol- ger Horb und Oberndorf erworben. Die flächender Linie der Hohenberger, Sitz eines landesherr- mäßig große Grafschaft erstreckte sich nun vomlichen württembergischen adligen Beamten, eines Schönbuch im Osten bis zu den QuellgebietenVogts, der später Obervogt genannt wurde. von Enz, Murg, Kinzig und Nagold im Westen,Durch den Herrschaftswechsel ergaben sich für die StadtNagold und das dazugehörigeAmt keine wesentlichen Veränderungen. Ihre herrschaftliche Mittelpunktfunktionhatte die Stadt zwar verloren,wurde dafür aber eine weitereder zahlreichen, mit regionalen Verwaltungsaufgabenbetrauten württembergischenAmtsstädte.2Aufstieg und Fall der Grafenvon HohenbergDie Grafen von Hohenbergwaren in der zweiten Hälftedes 13. Jahrhunderts zu einemUnterer Zwinger und Ummauerung der Vorburg Hohennagold heute56