Hans Schabert · Stromversorgung musste zunächst mit Gasmotoren aufgebaut werden Dieses Schild aus dem Kraft­werk im Teinachtal zeigt die Entwicklung der Stromge­winnung dort in Zahlen auf. von Stromlieferungsverträgen zu bewegen. Die Mengen dürften aber bescheiden geblieben sein, denn seit dem Heiligen Abend 1910 hatte die Stadt Calw ihr eigenes E-Werk auf dem 1908 gekauften Gelände der Nonnenmacherschen Mühle dem noch heute genutzten Platz ober­halb der Nikolausbrücke in Betrieb. Schon seit 1912 bezog Herrenalb den größten Teil seines Energiebedarfs vom GET. Wenn auch zunächst mit geringer Abnahme folgten 1924 und 1925 Stromlieferungsverträge mit Neuen­bürg und Altensteig. Genutzt wurde die Elektrizität als Lichtstrom und vor allem in der Landwirtschaft für Elektromo­toren, mit denen Futterschneid-, Dreschmaschi­nen, Schrothmühlen und Sägen betrieben wurden. Auch beim Handwerk hielten zunehmend elek­trische Arbeitsmaschinen Einzug. 1912 waren bei 4282 Abnehmern 1641 Motoren und 22 403 Brennstellen zu speisen. 1927 betrieben in 107 Mitgliedsgemeinden mit 69 908 Einwohnern 14 522 GET-Kunden 5838 Motoren und 107 650 Lampen. In jenem Jahr wurde als letzten Nachzüg­lern unter den Dörfern und Weilern Hünerberg, Meistern und Unterschwandorf die elektrische Energie zugeführt. Im Oktober 1911 waren 81 Gemeinden angeschlossen Eine recht stolze Zwischenbilanz zieht schon der Verwaltungsbericht des GEC vom 2. April 1912. Er hält fest, dass trotz schlechten Herbstwetters und des gleich folgenden Winters 1910 81 Mitgliedsgemeinden mit fünf Teilgemeinden bis Oktober 1911 ans Stromnetz angeschlossen werden konnten. Für eine davon war der Anschluss im November, für vier weitere im Dezember 1910 geschaffen worden.Mit Aus­nahme der später beigetretenen Gemeinden sind nur Alzenberg und Ernstmühl nicht im Betrieb, wird vermerkt. Wenige im späteren Landkreis Calw hatten früher Strom Nur wenige Städte und Gemeinden im späteren Landkreis Calw waren mit der Stromversorgung früher dran, als die vom GEC/GET versorgten. Den Anfang machte 1893 Nagold, wo der Mühlebesitzer Klingler mit dem Umbau seiner Anlagen das erste Wasserkraftwerk schuf eines der ersten im Land überhaupt. Er leistete 1903 auch Pionierarbeit mit dem ersten, 300 Meter langen Wasserkraft-Stollen durch den Bettenberg zwischen Emmingen und Wildberg. In Calw wurde 1899 von der Baumwoll­spinnerei die Wasserkraft zur Erzeugung von Elek­52