Hans Schabert · Stromversorgung musste zunächst mit Gasmotoren aufgebaut werdenBauzeit wurde der Mut der Männer im Verbandbelohnt. Ansehnliche Beiträge von Geldinstituten, viele große und kleine Darlehen der Verbandsgemeinden und sogar von Stromabnehmernsicherten schließlich die Finanzierung.Der Verband wuchs rasch. Deshalb wurde nachdem Bau des Wasserkraftwerks weiterhin auch mitden Gasmaschinen Strom erzeugt. Dass ab 1915die Wasserkraft genutzt werden konnte, war besonders in den Kriegsjahren vorteilhaft. Zu den dreiGasmaschinen kamen im Lauf der Zeit zwei weiterehinzu. Dennoch wurde ab 1919 zusätzliche Energienötig, die beim Badenwerk bezogen wurde. Beklagtwerden 1927 die hohen Kosten für diesen Strom:„Wenn auch später eine Ermäßigung eingetretenist, so ist die Strompreisfrage immer noch nichtbefriedigend gelöst“, ist festgehalten.Für die Abnehmer lag der Strompreis damals fürLichtstrom bei 35 Pfennig, für Kraftstrom bei25. Nach Erreichung einer„Mindestlichtmenge“wurde der Kilowatt-Preis im Wohnungstarif auf15 Pfennig gesenkt. Pauschalen für die Landwirtschaft, die sich nach den bewirtschaftetenFlächen und der Zahl der angeschlossenenMaschinen richteten, waren teils umstritten.Aus dem Oberamt Nagold enthält die AufzählungAltensteigdorf, Bösingen, Ebershardt, Egenhausen,Ettmannsweiler, Fünfbronn, Garrweiler, Gaugenwald, Haiterbach, Altnuifra, Mindersbach, Oberschwandorf, Simmersfeld, Spielberg, Überberg,Walddorf, Monhardt, Wart, Wenden. Der dritteBezirk, der 1938 mit den beiden schon genanntenim Landkreis Calw aufging, Neuenbürg, hatte inden GEC 1908 eingebracht: Arnbach, Birkenfeld,Bieselsberg, Conweiler, Engelsbrand, Feldrennach,Gräfenhausen, Grunbach, Kapfenhardt, Langenbrand, Maisenbach, Oberlengenhardt, Ottenhausen, Salmbach, Schömberg, Schwann, Schwarzenberg und Unterlengenhardt.Vom Oberamt Freudenstadt sind Grömbach undWoernersberg verzeichnet, vom Oberamt Leonberg Friolsheim, Gebersheim, Heimsheim, Höfingen, Münklingen, Rutesheim und Wimsheim. Ineiner Nachricht vom 24. Juni 1908 schreibtOberamtmann Voelter im Zusammenhang mitder Aufforderung, eine Satzungsänderung anzuerkennen, an die Verbandsgemeinden:„Die badischen Gemeinden Büchenbronn, Hohenwart,Neuhausen, Schellbronn sind zum Beitritt bereit.“Allerdings tauchen diese später nicht unter denVerbandgemeinden auf. Vielleicht hängt diesdamit zusammen, dass damals Baden Ausland war.Die Mitgliedsgemeinden von Mitte 1908sind namentlich bekanntIn Protokollen sind Mitte 1908 namentlich alszugehörige und vor der Aufnahme stehendeVerbandsmitglieder aus dem OberamtsbezirkCalw die Gemeinden und Teilgemeinden(dienach den Gemeinden außerhalb der alphabetischen Folge aufgeführt sind) genannt: Agenbach,Aichhalden, Oberweiler, Altbulach, Altburg,Spindlershof, Althengstett, Bergorte, Breitenberg,Emberg, Ernstmühl, Gechingen, Holzbronn,Hornberg, Liebelsberg, Martinsmoos, Monakam,Neubulach, Neuweiler, Hofstett, Oberhaugstett,Oberkollwangen, Oberreichenbach, Ostelsheim,Rötenbach, Schmieh, Sommenhardt, Speßhardt,Alzenberg, Oberriedt, Stammheim, Unterhaugstett, Zavelstein und Zwerenberg.Dass sich Calw nicht am GET beteiligte führtein den Anfangszeiten bei den kleinen Gemeindenzu Enttäuschung, wurde gar als„schwerer Schlag“für das Vorhaben bezeichnet. Man wusste, dassdas Projekt, sollte es glücken, möglichst vieleAbnehmer braucht, und da fehlte eben dieBezirkshauptstadt. Finanzielle Gründe, über dieman keine Einigung erzielte, und wohl auch dieTatsache, dass der Calwer Schultheiß Conz fürseine 5500 Einwohner ein eigenes E-Werk errichten wollte, mögen die Gründe gewesen sein.Versöhnliche Töne zu diesem Thema brachtedann das Jahr 1913, als es dem damaligen technischen Direktor des GET, Denzinger, gelang, inCalw die Vereinigten Deckenfabriken, die FirmaChristoph Ludwig Wagner und die Stadt selberdoch zum Anschluss an den GET und Abschluss51