Ulrich Boeyng · Zwischen Stauwehr und SteckdoseStadtwerke Bad Herrenalb:Die Stadt Bad Herrenalbbezog ihren ersten Strom ausdem Netz der Badischen Lokal-Eisenbahn AG(BELAG),welche die bereits sehr frühelektrifizierte Albtalbahn(heute AVG) zwischen Ettlingen und Bad Herrenalbbetrieb. Die Lokomotivenwurden seit 1897/98 innerhalb von Ettlingen mitGleichstrom angetrieben, aufder weiteren Strecke bis zurEndstation in Herrenalb fuhren zunächst noch Dampfloks. Bei der Elektrifizierungder ganzen Strecke ab 1911stellte man auf Wechselstromum. Ab 1909 baute die StadtHerrenalb beim Bahnhof einBad Wildbad – E-Werk 1, mit ehem. Steigerhaus-Turm von 1877E-Werk, in dem mit einemDieselmotor der Fa. MAN/Augsburg eigener GleichStadtwerke Bad Wildbad – E-Werk 1, Bismarckstrom erzeugt wurde. Im Jahr 1923 erwarb die Stadtstraße 52die ehemalige Viehhof-Sägemühle(heute ParkplatzDie Kraftwerksanlage wird durch ihren Kurpromenade) und konnte nach dem Bau einerholzverkleideten Eckturm dominiert. Der Turm 250 m langen Rohrleitung in einem Anbau an daswurde 1877 zunächst als frei stehendes„Steiger- E-Werk ab 1927 mit zwei Francis-Turbinen der Fa.haus“ für die Feuerwehr errichtet. Ein erster Voith/Heidenheim Strom aus Wasserkraft proAnbau entlang der Bismarckstraße kam vermut- duzieren. Im Jahr 1936 wurde im E-Werk einelich um 1906 hinzu und diente zur Speicherung Umspannschaltanlage angebaut und zeitgleich mitdes im E-Werk 2 produzierten Gleichstroms in einem Dieselmotor der Fa. Körting/Berlin sowieAkkumulatoren. Ein weiterer Hallenbau an der einem Generator der Fa. AEG/Berlin die VersorNordseite wurde nach 1922 als Kraftzentrale für gungsleistung erhöht. Im Jahr 1944 wurde miteinen(U-Boot-)Dieselmotor errichtet. Das einem Anschluss an das Leitungsnetz des BadenKraftwerk dient bis heute unter anderem als werks die Umstellung der Ortsnetzspannung vonUmspannstation. Die Gestaltung des Gebäudes Gleichstrom auf 220/380 V Wechselstrom abgeist aufgrund der Bau-Geschichte uneinheitlich, schlossen. Anlässlich des bevorstehenden Jubiläumswirkt aber wegen des hoch aufragenden Turms zum 100-jährigen Bestehen des E-Werks ließen dieaugenfällig. Der behelmte Turm mit seinen Stadtwerke die historische Maschinenhalle zumStromleitungen lässt erahnen, wie vielerorts die Kundenzentrum umgestalten. Dabei blieb derStraßenzüge mit ihrem Gespinst von Strom- Dieselmotor von 1936, der bis zum Umbau alsleitungen und Dachständern aussahen, bevor Notstromaggregat vorgehalten worden war, zuman sie nach und nach durch die Erdverkabelung Anschauungszwecken erhalten. Das E-Werk istersetzte. Das E-Werk 1 ist Kulturdenkmal i. S. Kulturdenkmal i. S.§ 2 DSchG aus technikge§ 2 DSchG aus technikgeschichtlichen Gründen. schichtlichen Gründen.30