Ulrich Boeyng · Zwischen Stauwehr und Steckdose Altensteig E-Werk 2, Maschinen von 1925 dem Jahr 1911 zeigt, dass sich das Leitungsnetz bis zur Stadtkirche in die obere Altstadt sowie beiderseits der Nagold bis weit in die Bahn­hofstraße bzw. bis in die Egenhauser Straße erstrecken sollte. Das Vorhaben wurde wenig später durch die Maschinenfabrik Esslingen und die Fa. Wilhelm Reisser/Stuttgart ausgeführt. Im Jahr 1925 schlossen sich die SWA dem Strom­verbund des Gemeindeverbands Teinach-Station an. Der zusätzlich benötigte Strombedarf musste jedoch innerhalb des Stadtgebiets vom angelieferten 220 V Wechsel- auf 110 V Gleichstrom transformiert werden. Bis zur Umstellung auf den inzwischen ringsum üblichen Wechselstrom ab dem Jahr 1951 war die Stadt mit ihrem Gleichstromnetz inselartig isoliert. Im E-Werk 1 wird heute kein Strom mehr erzeugt. Die Stromproduktion wurde 1956 auf die Francis-Turbinenanlage beim Schwimmbad bzw. seit 1963 auf die Francis-Turbinenanlage bei der Eselsbrücke(E-Werk 3) ausgelagert. Das dominie­rende Mühlengebäude und die Anbauten des frühen 20. Jahrhunderts sind bis heute ablesbar und prägen das Erscheinungsbild der ganzen Anlage. DasWerk 1 ist Kulturdenkmal i. S.§ 2 DSchG aus heimat- und technikgeschichtlichen Gründen. Der Mühlen-Altbau von 1826 sowie die E-Werke 2 und 4(siehe unten) nehmen im Landkreis Calw eine Ausnahmestellung ein, da in keiner anderen Kreis­stadt die Entwicklung der Stromerzeugung derart anschaulich erhalten geblieben ist. Stadtwerke AltensteigNeues E-Werk 2, Obere Talstraße 12 Zwischen 1922 und 1925 errichteten die SWA in der Oberen Talstraße 12 bei der Na­goldtal-Brücke dasNeue E-Werk 2 mit zwei Francis-Turbinen der Fa. MAG/Geislingen mit liegender Welle sowie zwei Generatoren der Fa. AEG/Berlin. Das Gebäude wurde wie ein großes Wohngebäude mit Krüppelwalmdach errichtet. Gestalterisches Zugeständnis an die Technik ist das überhohe Erdgeschoss für die Maschinenhalle. Im Jahr 1997/98 wurde in einem kleinen Nachbargebäude eine neue Kaplan-Turbine mit vielfach höherer Leistung eingebaut und das alte Kraftwerk 2 außer Betrieb genommen. Hierbei wurde die maschi­nelle Einrichtung einschließlich der bauzeit­lichen Schalttafeln von 1925 erhalten. In Zukunft ist dort ein Museum zum Thema Elektrizität geplant. Das E-Werk 2 ist Kultur­denkmal i. S.§ 2 DSchG aus technikgeschicht­lichen Gründen. Stadtwerke Altensteig E-Werk 4 In der damals noch selbständigen Gemeinde Walddorf(1974 zu Altensteig eingemeindet) wurde ab 1923 auf der Markung der Teilge­meinde Monhardt zur Selbstversorgung des Sägewerks der Gebrüder Theurer/Nagold ein eigenes E-Werk errichtet. Im Jahr 1976 wurde 28