Christoph Morrissey · Von Ringwällen und mächtigen Türmen oben: Die Planskizze von Kon­rad Albert Koch gibt einen vagen Eindruck von der Topographie der Burgstelle, seinen schwarz eingezeichneten Mauerzügen ist jedoch mit Vorsicht zu begegnen (Koch 1931). Geländebefund keinerlei Hinweis auf eine ältere, vorgeschichtliche Wehranlage an dieser Stelle. Auch den von Koch dargestellten Ergebnissen der offenbar recht kurzen Untersuchung kann man heute nurmehr mit etwas Skepsis begeg­nen. An der Bergseite des Burgplateaus meinte er einen runden Turm feststellen zu können, der bei einer Mauerstärke von 2,7 m einen Durchmesser von 10 m gehabt haben soll. Ein solch gewaltiger Turm ist hier jedoch schlecht vorstellbar: Mauerstärke und Durchmesser liegen weit über vergleichbaren Maßen anderer Burgtürme und passen so gar nicht zu dieser ansonsten recht kleinen und eher einfachen, ohne übermäßig großen Bau­aufwand errichteten Anlage. Nachvollziehbar ist im Prinzip hingegen, dass eine rund 1,6 m starke Ringmauer aus Muschelkalk-Bruchsteinen das Pla­teau umgeben habe und dass in den umgebenden Wällen offenbar keine Diese romantisch-phantasievoll gezeichnete Idealansicht der Burg Gechingen von Konrad Albert Koch entspricht vor allem mit dem gewaltigen Rundturm sicher nicht der Realität der ehe­mals wohl eher kleinen und schlichten Burg in der Riedhalde bei Gechingen(Koch 1931). 12