Hydrographie. Beschreibung einzelner Flussgebiete, Enz-Nagold.
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Im
Durchschnitt der
5 Jahre
1891—95
Niederschlagsmenge
Abflussmenge
Verhältnis zwischen Niederschlag und Abfluss
in
Prozenten des Gesamtniederschlags
in
Millionen
cbm
in Litern auf den qkm und die Sekunde
in
Prozenten
des
Gesamt
abflusses
in
Millionen
cbm
in Litern auf den qkm und die Sekunde
Abfluss in Prozenten des Niederschlags
Januar . . . t
6,3
114
19,2
8,0
44
■ 38,6
Februar . . ; .
6,8
123
22,7
11,4
63
,J<7
51,2
März . . . ...
6,7
122
20,5
14,4
79
13,3
64,7
April.
5J>
107
18,6
10,9
60
10,4
56,1
Mai .....
8,3
,150
25,2
8,6
47
7,9
31,3 ■
Juni .....
11,3
205
35,6
9,3
51
8,9
24,9
Juli.
11,6
210
35,3
6,4
35
5,9
16,7
August t . . .
6,2
112
18,8
4,2
23
3,9
20,6
September . . .
6,4
116
20,2
3,5
19
16,4
Oktober ....
12,5
227
38,2
6,2
34
5,7
15,0
November . . .
7,3
132
23,0
6,7
37
6,4
28,0
Dezember . . .
10,7
194
32,6
10,4
57
9,6
29,4
Sommer
April — September
49,7
900
25,7
42,9
235
6,7
26,1
Winter
Oktober—März
50,3
912
26,0
57,1
314
9,0
34,4
Jahresdurchschnitt
100,0
1812
25,8
100,0
549
7,8
30,3
Neben der vermehrten Verdunstung infolge der höheren Temperatur und der Vergrösserung der Verdunstungsfläche durch Gräser, Halmfrüchte und Blätter ist an dieser Beeinflussung hauptsächlich der Wasserverbrauch der Pflanzen beteiligt. Dies tritt bei Betrachtung der monatlichen Abflussmengen ganz deutlich zu Tage. Entsprechend der raschen Entwicklung des Pflanzentums in den Monaten April und Mai und der dadurch erfolgenden Aufspeicherung von ungeheuren Mengen Wasser in den Trieben der Nadelhölzer, den Blättern der Laubbäume und Büsche, der jungen Saaten und der Gräser zeigt die Linie des Verhältnisses zwischen Niederschlag und Abfluss einen Sprung zwischen den Monaten April und Mai von rund 25 °/o. Der Maximalverbrauch durch die Pflanzen ist wohl im Juni schon überschritten, die Abflussbedingungen, soweit sie von der Vegetation abhängig sind, bleiben von da ab während des Sommers die gleichen. Erst im Herbst mit dem Laubfall endet allmählig das Pflanzenleben und damit dessen Wasserverbrauch. Das zeigt sich in der plötzlichen Zunahme des Verhältnisses der Abflussmenge zur Niederschlagsmenge um 13% im Monat November gegenüber dem Monat Oktober. Der Umstand, dass in dem niederschlagreichsten Monat Oktober das Minimum des prozentualen Abflusses fällt, hat seinen Grund zweifellos in der Austrocknung des der wasserhaltenden Pflanzendecke beraubten Bodens nach der Getreide- und Oehmdernte und der vermehrten Aufnahmefähigkeit nach der im September häufig beobachteten anhaltenden Trockenheit.
Geschiebeführung.
Die Geschiebeführung der Enz und Nagold ist nur bei Hochwasser von Bedeutung; an ihr sind vielfach die Nebenbäche in erheblichem Masse beteiligt.
Im Oberlauf beider Flüsse wird der der Buntsandsteinformation (und im Enzthal teilweise dem Granit) entstammende Sand und das bis faust- und kopfgrosse Geröll teils bei stärkeren Hochwassern auf nieder gelegenen Wiesen zum Nachteile ihrer Besitzer, teils bei fallendem Wasser im