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Gespeist wird an zwei verschiedenen Tafeln; Einfachheit in jeder Beziehung, also auch im Essen nnd Trinken gilt als Hauptgrundsatz für den, der seine Gesundheit durch den Ge­branch der Wasserkur wieder erlangen will. Es ist denjenigen Gästen, welche die Miueralkur gebrauchen, freigestcllt, ob sie an der einfacheren Tafel der Kaltwasscrgäste, an welcher kein Wein und kein Kaffee gereicht wird, speisen wollen, oder ob sie eine etwas reicher besetzte Tafel vorzichcn, wiewohl auch selbst an dieser Tafel alle sogenannten Leckerbissen, als auch selbst für den Gebrauch der Mineralkur unpassend, ausgeschlossen werden.

Tie Unterhaltungen, in Musik und Spiel bestehend, sind gemeinschaftlich, nnd bewegen sich die einen verschiedenen Zweck verfolgenden Gäste recht gcmüthlich unter einander. Tic Kalt­wasserheilanstalt nimmt vom Monat April au bis Ende Oktober Leidende ans, und wird den Winter über geschloffen. Tic Zahl der jährlich in dieser Anstalt Hülfe Suchenden belauft sich auf 100 130 .

Tel nach besitzt alle Eigenschaften, welche den Gebrauch einer Wasserkur daselbst zum Heil der Leidenden ausführcn lassen, außer dem vortrefflichen, in Fülle vorhandenem süßem Wasser sind es zunächst die die Badeanstalt umschließenden Gar­tenlagen und sanft ansteigenden Wege in den Lindenalleen nnd den nahe gelegenen Tannen- und Fichtenwäldern, welche zum Spaziergang und znm Genuß der frischen, durch die balsamische Ausdünstung der Tannen gewürzten Luft einladcn, nnd für solche, dercil Körpcrkräftc cs erlauben, einen weiteren und zu­gleich anstrengenderen Ausflug zu machen, ist hinreichend Ge­legenheit geboten, die näher nnd entfernter auf den Bcrg- höhcn liegenden Ortschaften zu besuchen, wohin in der Regel sehr reizende Wege durch d>c Tannen- und Fichtenwälder führen. Diese Orte sind der Reihe nach folgende: in einer halben Stunde Entfernung liegen auf den nahen Bergen die Orte Emb erg,