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Mauer nichts mehr erhalten. Sie selbst hat im Lauf der Zeit viele Veränderungen erfahren und enthält nur in ihrem nördlichen Teile noch einige Reste einer höchst einfachen romanischen Fensterreihe. Früher setzte sich diese Mauer jedenfalls bis an die Klosterkirche fort. Jetzt ist hier eine große Lücke eingebrochen, um den Zugang zur Ortskirche, der ehemaligen Marienkapelle (16), frei zu machen.

Diese 15081516 von Abt Johann Hanßmann von Calw (geb. in Leonberg) durch Meister Martin von Urach gebaut, ist das einzige noch voll erhaltene Gebäude aus Klosterszeiten. Sie ist merkwürdig dadurch, daß sie zwei Stockwerke hat. Im unteren ist die Kirche, im oberen der Bibliotheksaal. Dieser hat nur eine Thüre in der Westwand und war einst nur von dem über Kapitelsaal und Sakristei gelegenen Wohnraum der Mönche, dem Dorment aus, zugänglich. Nach Zerstörung des Klosters wurde außen an die Kirche eine häßliche Treppe angebaut. Seit der 1888 ff. erfolgten Restauration der Kirche ist diese entfernt und der Westfassade eine kleine Vorhalle mit schönem Radfenster und zwei Schnecken­türmchen vorgelegt.

Die Kirche war einst gewölbt, und die als Träger der Gewölberippen dienenden Konsolen mit kraftvollen Apostelfiguren sind noch erhalten, und bei der Restau­ration ist auch das schöne Gewölbe wiederhergestellt worden. Als Schlußsteine wurden getreue Nachbildungen er­haltener Schlußsteine, die sich jetzt großenteils im Bib­liotheksaal befinden, eingefügt. Es sind von Ost nach West folgende: St. Barbara, St. Petrus, St. Johannes