19
II. Ein Gang durch die Ruinen.
^§om Aureliuskloster herkommend erreicht man nach wenigen Schritten die steinerne Nagoldbrücke, erbaut 1561, an ihrem westlichen Ausgang flankiert von zwei Gebäuden mit nahezu quadratischem Unterbau, die einst einen Brückenkopf bildeten.
Die Verbindungsstraße zwischen beiden Klöstern war zur Sicherung des Verkehrs mit hohen Mauern eingefaßt, deren untere Teile zum Teil jetzt noch stehen.
Jenseits der Nagold überschreitet die Straße den Schweinbach und teilt sich dann: geradeaus geht es weiter nach Liebenzell, links ins Schweinbachthal hinein nach Wildbad. Dieser Straßenzug führt uns zunächst an einem in schattigem Garten gelegenen stattlichen Privathause, das einst die Klosterherberge, später das Gasthaus zum Lamm und Hirsch war, vorbei an das südliche Thor des neuen Klosters. Zwei Hirsche sind zu beiden Seiten der Einfahrt gemalt, darüber das württembergische Herzogswappen mit einem Spruchband, das die Buchstaben L. U. U. r. >V. — Eberhard Ludwig, Herzog zu Württemberg und die Jahreszahl 1706 trägt; rechts oben das Klosterwappen: ein gelber Hirsch mit Abtsstab, irrtümlich in rotem, statt blauem Felde.
Über dem Thor war einst die Wohnung des Thorwächters. Später bedeutend vergrößert und 1623 nach einem Brande erneuert diente sie als Wohnung des Klostervogts. Jetzt befindet sich hier das K. Kameralamt (1).