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ihrem nördlichen Teile liegenden zwei großen, wohlerhal­tenen Keller sind überdacht. Westlich schließt sich an die­selben ein zweistöckiges Gewölbe von quadratischem Grund­riß, das Gefängnis oderStudentenloch". Von der in der Nähe des Eingangs gelegenen Wendeltreppe sind einige der untersten Stufen bloßgelegt. Westlich an diese stieß einst die Küche der neuen Abtei. Die westliche Mauer mit großen Fenstern stand noch bis in die fünfziger Jahre. Einige Kleinfunde aus der neuen Abtei sind im Bibliotheksaal aufbewahrt.

Die eindrucksvollsten Überreste des eigentlichen Kloster­gebäudes sind die vier Seiten des großen Kreuzgangs (S. 11 f.). Die einstige Pracht der Fenstergemälde ist zwar unwiderbringlich dahin. Eine Aquarellkopie eines einzigen Stücks, die Handwaschung des Pilatus, bewahrt die K> Staatssammlung vaterländischer Altertümer in Stuttgart, abgebildet Christl. Kunstblatt 1897 S. 120. Aber noch ist größtenteils das abwechslungsreiche Maßwerk der Fenster­bögen erhalten und der Anblick, der sich uns beim Durch­schreiten des Thores bietet, sucht seines Gleichen, ja er ist vielleicht malerischer, als einst, da das Kloster noch stand. Damals erblickte man zur Linken die mächtige Peterskirche, mit dem in Kreuzesform sich hoch über die Seitenschiffe erhebenden Hochschiff, bekrönt von einem Turm auf der Kreuzung. Die Marienkapelle aber, die jetzt so freundlich herüber grüßt, war hinter dem Ost- slügel des Klosters verdeckt; man sah nur den von den Kreuzgängen und Klostergebäuden umschlossenen Kreuz­garten, in den allerdings die schmuckvolle Brunnenkapelle zur Rechten (19) freundlich hereinragte, nicht aber das