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Veränderungen im Oberbau.

1. Vorhalle und Fassade.

Der Nordturin zeigt im Westen und Norden Mauerwerk aus großen Quadern, in der Mitte der westl. Wand finden wir ein kleines, der Form nach gotisches Fensterchen. Allem Anschein nach ist der spitzbogige Abschluß nicht ursprünglich, sondern aus einem Rundbogen ziemlich roh zurechtgeschlagen. Das Quadermauerwerk sitzt auf einem umlaufenden Sockel. Er zeigt zu unterst Platte und Schräge, darüber nach einer wei­teren Platte einen halbrunden Wulst. Der Sockel läuft auf West- und Nordseite um. Auf der Nordseite endet er genau mit der östlichen Turm­kante (Plan V) und ist nicht noch einmal verkröpft, wie es fälschlich von Mühlbronner und Luithardt gezeichnet wird. Dagegen finden wir die Verkröpfung am südlichen Ende der Westseite (Plan III und Abb. II), der Wulst ist roh zur Aufnahme irgendeines Bauteils zurechtgeschlagen. Damit mag auch eine Einarbeitung in der Westwand Zusammenhängen, die eine ziemlich steile Dachlinie für einen Vorbau zeigt. Der obere Teil des Turmes ist bei der Errichtung des Scheunendaches beseitigt worden. Das Gegenstück im Süden steckt auf der Westseite völlig in dem Hause, das sich heute nach Westen zu an die Kirche anschließt. Wir konnten im Hühnerstall dieses Hauses noch einige große Quadern der Fassade erkennen, sie unterscheiden sich in nichts von denen des Nordturms. Der Sockel steckt völlig im Boden und war nicht zugänglich.

Zwischen den Türmen liegt die Eingangshalle. Über der Erde ist ihre Fassade heute völlig ein Werk aus dem Umbau von 1585 (Jahreszahl auf dem Schlußstein) (Plan III).

Das schöne Großquader-Mauerwerk des Nordturms reicht noch eine Strecke weit nach Osten in die Eingangshalle zwischen den Türmen hinein, am Südturm erscheint es im Inneren der Halle nicht wieder. Am Nordturm sitzen die großen Quadern auf einem Bankett, nach Osten zu stoßen sie an einen Kleinsteinverband, der in der Technik vom Funda­ment nicht zu trennen ist.

Die Ostseite der Vorhalle öffnet sich in einem großen Bogen gegen die Kirche (Abb. 8). Die beiden Pfeiler stehen auf Platten, an die Basen sind die Anfänge von zwei Lisenen angear- beitet (Abb. 5). Pfeiler und Lisenen sind deutlich erkennbar in das älteste Mauerwerk eingestemmt. Die Kapitelle der Pfeiler zeigten ursprünglich beide das einfache Ka­pitell aus Platte und Schräge"), an das die Lisenen wiederum ange­schafft sind. Diese Lisenen trugen Gurtbogen, die zu einem Gewölbe ge-

') Das Kapitell des nördlichen Pfeilers ist später umgearbeitet worden, offenbar in gotischer Zeit. Cs zeigt mehrere Kehlen und Wulste übereinander und hält sich noch ganz in der Fläche der alten Schräge (Abb. 6 und Plan X.)