6. Die jüngere Kirche.

1. Der Gründungsbau.

Die Grundmauern.

Soweit wir die Fundamente untersuchen konnten, gehören zum Grün­dungsbau: Langhaus, Turmfundamente mit Vorhalle, Querschiff mit den Nebenapsiden, Chorquadrat und Hauptapsis.

Die Fundamente wurden zum Teil neugelegt, zum Teil sitzen sie aus den älteren. Ein Unterschied der Technik ist nirgends festzustellen. Wie bei den älteren sind große, roh zurechtgeschlagene Bruchsteine verwendet. Die Formate wechseln völlig willkürlich. Horizontale Schichten sind überall angestrebt. Während das älteste Gebäude nur etwa vier Schichten Fundament besitzt, hat der jüngere Bau durch die höhere Bodenlage wenigstens sieben Fundamentschichten (Plan VI, VIII), immer noch erstaunlich wenig. Die Gründung auf dem sandigen Schuttkegel des Tälesbachs scheint im Verein mit der Wiederverwendung der älteren Fundamentzüge mit ein Grund zu recht bedenklichen Bauschäden zu sein, die der Oberbau aufweist. Säulen und Außenmauern sind ganz erheblich aus dem Lot gewichen, die Setzungen scheinen ziemlich unregelmäßig erfolgt zu sein. Gerade Mauersührung ist sehr selten.

Im Fundament von Langhaus und Türmen konnten wir nirgends wirkliche Baufugen feftftcllen. Zwar ist auf der Westseite der Spann­mauer zwischen der Eingangshalle und dem Langhaus, sowie bei der westlichen Spannmauer der Vierung in den oberen Teilen eine Fuge zu erkennen. Sie läuft aber nicht bis an die Oftseite der beiden Mauern durch. Langhaus, Querschiff und Vorhalle sind somit einheitlich. Das etwas überstreckte Chorquadrum ist ebenfalls mit den ältesten Funda­menten im Verband gemauert. Eine ziemlich breite Fuge auf der Ost- seite der östlichen Spannmauern der Vierung verliert sich von der fünften Schicht nach oben zu, es kann hier keine Baufuge vorliegen, sondern wohl lediglich eine Sorglosigkeit in der Gründung. An das Chorquadrum schließt sich die Hauptapsis an.

Ohne jede Fuge geht das Fundament des Querschisss in das des Oft­baues der Klausur über. Kloster und Kirche waren danach gleichzeitig miteinander errichtet, die Mauern sind etwas schmäler als die der Kirche.

An den Südturm scheint das Kloster angesetzt zu haben. Fundamente für diesen Flügel der Klosteranlage sind bisher nicht gefunden worden, weil der Garten an dieser Stelle einen Eingriff in den Boden nicht gestattete.