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VIII. Baubeschreibung.

Unter dem Boden der Kirche liegen die Reste eines älteren Gebäudes, am heute stehenden Bau lasten sich, abgesehen von Veränderungen in gotischer Zeit (am Nordturm) und dem Umbau von 1584, zwei Bau­perioden trennen.

Die ältesten Reste und ihre Deutung.

In den Seitenschisfen des noch stehenden Langhauses liegen die Außen- maucrn eines älteren Baus. (Plan II, Abb. 10). Sie haben annähernd die gleiche Richtung, wie die spätere Kirche und waren bei dem Neubau bis auf Fußbodenhöhe abgetragen worden, es sind also lediglich die Fun­damente erhalten. Nach innen zu schloß sich an die beiden Außenmauern fugenlos der Fußboden an (Plan XIII). Aus den Außenseiten der heu­tigen Arkaden ist er durch die Baugrube der späteren Kirche zerstört. 2m Inneren des Mittelschiffes schloß er ebenfalls fugenlos an die Arkaden- sundamente an. Das Mauerwerk oberhalb des Fußbodens übersetzt sogar leicht die alte Bodenfläche. Der unterhalb des Fußbodens liegende Teil des Fundamentes ist also mit dem Boden gleichzeitig. Aus der gleichen Zeit stammt der untere Teil der Spannmauer zwischen den noch stehenden Vierungspfeilern und ihr Gegenstück auf der Westseite des Langhauses. (Plan XI).

Hier ist auch ein Unterschied in der Technik der Mauer zu erkennen: unterhalb des Fußbodens allenthalben guter gleichmäßiger Verband, oberhalb ein sorgloseres, offenbar aus wiederverwendeten Steinen auf­gesetztes Mauerwerk (Plan VI). Der Befund zeigt: Die ältere Arkade war schmäler im Fundament, als die heutige, da sonst die Baugrube aus der Außenseite des Arkadenfundaments unerklärbar wäre. In den Sei­tenschiffen sind die Außenmauern des ältesten Baues von den Funda­menten des jüngeren Querschifss durchbrochen (Plan II). Sie erscheinen dagegen wieder im Querschiff. Auf der Nordseite hatte Klaiber ein klei­nes Stückchen vom Ostabschluß des Seitenschiffes gefunden.

Aus der Südseite hörte die Mauersubftanz bald auf, wir fanden nach Osten zu nur noch die mit reinem Sand ausgefüllte Ausbruchgrube im Schutt, sie gab aber eindeutig die Südostecke des Baues. 2m Inneren war der Fußboden erhalten. Er liegt um 20 cm höher als im Lang­hause, die älteren Fundamente unter den Arkaden setzen sich nach Osten nicht fort. Überraschenderweise reicht der ältere Fußboden in der spä­teren Vierung weiter nach Osten als der Abschluß in der Flucht der Sei-