ten, wurde mir von Seiten des Herrn Ober - Richters gelaqt , daß ich mich mit dem Familien - Rath in Briefwechsel sezen sollte, daß ein gutes Wort gute Statt finde rc. Ich befolgte den mir von Hrn. Ober-Richter gegebenen Rath, ich machie die billigsten Vorschläge, worunter der erste war, den Proceß mit meinem Bruder in Car.sruhe niederzuschlagen. Ich muß hier in der Erzählung abbrechen, um in Kürze zu zeigen, wie dieser Proceß eiugeleitcl wurde, um auf zwei Seiren mich zu zwingen, das Jawort zur Schcidung'um jeden der gegnerischen Seile beliebigen Preis zu geben.
Vor ungefähr 12 Jahren half ich meinem Bruder aus mit einem Capital, das er zu seinem Geschäft nö- thig hatte. Dieses Capital, nebst mehrern andern, ccdirte ich — soviel ich mich erinnere, im August tLiZ — meinem lecligen Herrn Schwiegervater. Nach denen aus Beilage ll. ersichtlichen mir zugefügtcn und erlittenen Mißhandlungen erhielt ich während meines fü»ft zehnmonatlichcn Aufenthalts in Carlsruhe, thcils zu meinem Lebensunterhalt, theils zu Bezahlung von Schulden, welche ich während meiner LeidenS-Epoche in Calw zu machen genölhiget war, von meinem Bruder
Wenn das höchste Unrecht, ohne vor Gott zu zittern, Recht genannt werden darf, so ist das von dem Richter erster Instanz ausgesprochene Unheil den Rechten vollkommen angemessen.
§. Braun von Calw.