Fritz-Ulrich Buchmann · Die Eisenbahnbrücke über die Nagold bei Unterreichenbach Eisenbahnbrücke bei Czersk Hängebrücke gewann, welcher aber nicht ausge­führt wurde setzte er sich mit der statischen Berechnung von Brückenträgern auseinander. 1851 veröffentlichte er eineTheorie der Brü­ckenbalkensysteme, mit der es möglich war, einen kompakten Träger mit einem hohen Eigengewicht in einen leichteren, aus Dreiecken aufgebauten Fachwerkträger aufzulösen und die Dicke der Einzelelemente für auftretende Zug­und Druckbeanspruchungen sicher und genau, entsprechend der zu tragenden Lasten, zu be­rechnen und zu dimensionieren. Das Lösen eines Dimensionierungsproblems mittels theoretischer Überlegungen war neu, denn bisher galt die Methodetrial and error. Diese wissenschaft­liche Herangehensweise bedeutete durch ihre Genauigkeit Sicherheit vor Einstürzen und Wirtschaftlichkeit durch effizienten Einsatz von Material, wichtig in einer Zeit, in der die Mate­rialkosten deutlich höher waren als die Lohnkos­ten. Die entwickelte Theorie und ihre Anwendung bei der praktischen Arbeit im technischen Büro der Eisenbahnabteilung ermöglichte es Schwed­ler systematisch nach der materialsparenden Form eines Fachwerkträgers zu suchen. Den ersten Optimierungsschritt machte er 1861 beim Bau der zweifeldrigen Eisenbahnbrücke über die Brahe bei Czersk(Spannweite: 20 m) im östli­chen Königreich Preußen(heute Polen). Er bildete die Fachwerkträger der Brücke para­belförmig aus, damit durch das Eigengewicht der Brücke nur die Ober- und Untergurte beansprucht wurden. Die kreuzförmig angeord­neten Diagonalen waren für diesen Lastfall spannungslos. Sie wurden erst aktiv, als ein Zug über die Brücke fuhr. Dann sollten sie nur Zugkräfte aufnehmen, denn Schwedler wollte aus Materialersparnis so dünne Querschnitte wie möglich bauen. Druckkräfte hätten wegen der Gefahr des Ausknickens dicke Querschnitte verursacht. In einem weiteren Optimierungsschritt ver­suchte Schwedler dann die Anzahl der Diagona­len zu reduzieren. Sie sollten jedoch weiterhin nur Zugkräfte aufnehmen, damit ihre Quer­schnitte dünn blieben. Seine Überlegungen Optimierte Fachwerk­trägerform 36